Sternenhimmel im September 2023: Astronomischer Herbstanfang 2023 ist hier!

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Vom hellen Kometen bis zum Tierkreislicht – wir haben eine Liste aller bemerkenswerten Himmelsereignisse dieses Monats zusammengestellt. Lesen Sie weiter und erfahren Sie mehr!

Inhalt

Astronomische Ereignisse im September 2023

Die Zeitangaben zu den Ereignissen erfolgen in Greenwich Mean Time. Für Ihren Standort kann die genaue Uhrzeit abweichen. Um herauszufinden, wann die genaue Uhrzeit für Ihren Standort ist, verwenden Sie die Anwendung Sky Tonight.

Planeten im September 2023

Planeten sichtbar auf der Nordhalbkugel

Der Merkur (-0,8 mag) steht morgens im Löwen tief über dem östlichen Horizont. Von der Monatsmitte bis zum Monatsende ist er höchstens eine Stunde lang sichtbar. Die Venus (-4,8 mag) steht morgens im Osten, zunächst im Krebs, dann im Löwen. Der Planet erreicht in diesem Monat seine größte Helligkeit und wird perfekt am Himmel zu sehen sein. Am Abend ist der Mars (1,7 mag) sehr tief über dem Westhorizont in der Jungfrau für nicht mehr als eine Stunde zu sehen. Der Jupiter (-2,5 mag) ist von Mitternacht bis zum Morgen im Widder zu sehen. Zu Monatsbeginn steht der Saturn (0,6 mag) die ganze Nacht im Wassermann. In der Monatsmitte ist der Planet vom Abend bis in die Nacht zu sehen. Schnappen Sie sich ein Fernglas oder ein Teleskop, um nachts den schwächeren Uranus (5,6 mag) im Widder und Neptun (7,8 mag) in den Fischen zu sehen.

Planeten sichtbar auf der Südhalbkugel

Der Merkur (-0,8 mag) steht Mitte des Monats morgens nahe am östlichen Horizont im Löwen. Die Venus (-4,8 mag), die hellste des Monats, steht morgens im Nordosten, zuerst im Krebs, dann im Löwen. Der Mars (1,7 mag) ist abends tief über dem Westhorizont in der Jungfrau für nicht mehr als eine Stunde zu sehen. Der Jupiter (2,5 mag) steht die ganze Nacht und den ganzen Morgen über im Widder. Der Saturn (0,6 mag) ist die ganze Nacht im Wassermann zu sehen. Der Uranus (5,6 mag) steht im Widder und der Neptun (7,8 mag) ist die ganze Nacht in den Fischen zu sehen. Da Uranus und Neptun lichtschwache Planeten sind, benötigt man ein Fernglas oder Teleskop, um sie zu sehen.

Sternbilder sichtbar im September

Für Beobachter auf der Nordhalbkugel sind im September die Sternbilder Schwan, Delphin und Nördliche Krone am besten geeignet. Wenn Sie sich auf der Südhalbkugel befinden, sind Ihre September-Favoriten Steinbock, Mikroskop und Indianer.

Wir könnten jetzt ins Detail gehen, wie wir diese Sternbilder mithilfe von Nachbarsternen finden, aber seien wir ehrlich – kleine Sternbilder wie Delphin oder Indianer zu identifizieren kann schwierig sein, besonders für Neulinge in der Sternenbeobachtung. Hier hilft die Technik! Mit einer Sternenhimmel-App wie Sky Tonight kann man ganz einfach durch den Nachthimmel navigieren.

Öffnen Sie einfach die Anwendung, geben Sie den Namen des Sternbilds ein, nach dem Sie suchen möchten, und tippen Sie auf das Zielsymbol neben dem entsprechenden Ergebnis. Voila! Die App zeigt Ihnen sofort an, wo genau sich dieses Sternbild an Ihrem Standort am Himmel befindet. Und wenn Sie neugierig geworden sind und mehr über das sehen möchten, was Sie gerade sehen, tippen Sie einfach auf den Namen des Objekts, um alle Details zu erfahren. Mit diesem Tool können Sie die Wunder des Nachthimmels wie ein Profi erkunden.

September-Tagundnachtgleiche 2023: erster Herbsttag

Dieses Jahr fällt das Äquinoktium im September auf den 23. September um 08:50 Uhr MESZ (06:50 Uhr GMT). Zu diesem Zeitpunkt ist keine der beiden Erdhalbkugeln zur Sonne hin oder von ihr weg geneigt. Dadurch erhalten beide Hemisphären fast die gleiche Anzahl an Sonnenstunden. Aus diesem Grund wird dieser Tag im Volksmund als Tagundnachtgleiche bezeichnet (lesen Sie unseren speziellen Artikel, um herauszufinden, warum das nicht ganz stimmt).

Mit der Tagundnachtgleiche im September beginnt auf der Nordhalbkugel der Herbst und auf der Südhalbkugel der Frühling. Nach der Tagundnachtgleiche neigt sich die Nordhalbkugel der Erde allmählich von der Sonne weg, wodurch die Temperaturen sinken, das Pflanzenleben sich verlangsamt und andere Anzeichen des Herbstes auftreten. Erfahren Sie mehr darüber in unserem Spezialbeitrag warum wir Jahreszeiten haben.

Tagundnachtgleiche und Sonnenwende sind keine von der Erde aus beobachtbaren Ereignisse – man kann nur ihre Auswirkungen sehen. Um mehr über die Wissenschaft dahinter und das Zusammenspiel von Erdbahn, Himmelsäquator und Ekliptik zu erfahren, schauen Sie sich unser 40-sekündiges Video an.

Und wenn Sie sich nicht sicher sind, was der Unterschied zwischen Tagundnachtgleiche und Sonnenwende ist, machen Sie das Quiz. Es kann sein, dass Sie beim ersten Mal keine 10/10 erreichen, aber hier ist ein Tipp: Starten Sie das Quiz noch einmal, um ein besseres Ergebnis und neue Fragen zu erhalten!

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Tierkreislicht

Um die Zeit des Äquinoktiums kann man ein seltsames Phänomen beobachten, das als Tierkreislicht oder Zodiakallicht bezeichnet wird. Es sieht aus wie eine verschwommene Lichtpyramide über dem Sonnenauf- oder -untergang am Horizont.

Tierkreislicht

Um es nicht mit dem Licht der nahegelegenen Stadt zu verwechseln, sollte man daran denken, dass das Tierkreislicht im Herbst kurz vor Sonnenaufgang erscheint. Im Frühling ist es kurz nach Einbruch der Dunkelheit zu sehen. Beobachter der nördlichen Hemisphäre sollten daher im September am Morgen nach dem Tierkreislicht Ausschau halten, Beobachter der südlichen Hemisphäre am Abend. Wenn Sie das Glück haben, in tropischen Breiten zu leben, können Sie das Tierkreislicht das ganze Jahr über sehen!

Die Quelle des Tierkreislichts ist Staub, der unsere Sonne im inneren Sonnensystem umkreist. Das Sonnenlicht wird von den Staubkörnern reflektiert und erzeugt so diesen wunderschönen Lichteffekt. Woher diese Staubkörner kommen und wie man das Tierkreislicht von der Milchstraße unterscheiden kann, erfahren Sie in unserem Spezialartikel.

Tag-und-Nacht-Gleiche Vollmond

Der Vollmond dieses Monats findet am 29. September um 11:57 Uhr MESZ (09:57 Uhr GMT) statt. Es ist der erste Vollmond der neuen Jahreszeit und derjenige, der der Tagundnachtgleiche am nächsten liegt. Astronomisch wird er auch als Supermond bezeichnet.

In den Tagen um die Herbst-Tagundnachtgleiche geht der Vollmond viel schneller auf als sonst, weil dann der Winkel der Mondbahn zum Erdhorizont am geringsten ist. Mehrere Nächte hintereinander geht ein großer Vollmond kurz nach Sonnenuntergang auf. Durch das zusätzliche Licht verlängerte sich die Arbeitszeit der Bauern in den Abendstunden, daher der Name „Erntemond“.

Während Beobachter auf der Nordhalbkugel im September den schneller aufgehenden Vollmond genießen können, können Beobachter auf der Südhalbkugel dieses Phänomen um die Tagundnachtgleiche im März beobachten.

September 2023 Meteorschauer

Nur drei kleinere Meteorschauer erreichen im September ihren Höhepunkt – die Aurigiden am 1. September, die September-Epsilon (ε)-Perseiden am 9. September und die Tages-Sextantiden am 27. September. Sie produzieren maximal etwa 5 Meteore pro Stunde.

Die Aurigiden sind die stärksten (ZHR = 6), aber während ihres Maximums wird der Mond zu 98 % beleuchtet sein und wahrscheinlich die Meteore überstrahlen. Während der Epsilon-Perseiden im September wird der Mond zu 27 % beleuchtet sein, was bessere Sichtbedingungen bietet. Aber verwechseln Sie die September-Epsilon-Perseiden nicht mit den August-Perseiden! Der Septemberstrom ist wesentlich schwächer. Mehr über diese beiden Meteorschauer erfahren Sie in unserem Spezialartikel.

Der Tages-Sextantiden-Meteorschauer ereignet sich tagsüber (daher der Name), da sein Strahlungspunkt nahe der Sonne liegt. Die meisten Meteore werden vom Sonnenlicht ausgelöscht, aber man kann einige „Sternschnuppen“ in der Morgendämmerung fangen, bevor die Sonne ganz aufgegangen ist. Halten Sie gegen 4 oder 5 Uhr morgens Ausschau, wenn die Sonne die Sicht nicht behindert. Erfahren Sie mehr über astronomische Ereignisse, die auch am Tag zu sehen sind.

Kometen im September 2023

Hier sind einige der auffälligsten Kometen dieses Monats. Um die meisten von ihnen beobachten zu können, benötigen Sie mindestens ein leistungsstarkes Fernglas oder Teleskop. Mit der App Sky Tonight können die Kometen am Himmel lokalisiert werden.

Im Mittelpunkt des Monats September steht der neu entdeckte Komet C/2023 P1 (Nishimura). Er wurde am 15. August 2023 entdeckt und wird schnell heller. Wenn er am 17. September den sonnennächsten Punkt passiert, dürfte er eine Helligkeit von 1,8 mag erreichen und damit heller sein als der „grüne Komet“ C/2022 E3 (ZTF). Der Nachteil ist, dass der Nishimura-Komet an unserem Himmel zu nahe an der Sonne steht. Es empfiehlt sich daher, mit der Beobachtung um den 7. September herum zu beginnen, wenn er etwas weiter von unserem Stern entfernt sein wird. Mit einer Helligkeit von etwa 5 mag ist er von dunklen Orten aus mit bloßem Auge sichtbar, am besten in der nördlichen Hemisphäre. Man findet ihn einige Stunden vor Sonnenaufgang im Sternbild Löwe. Wir haben einen Artikel veröffentlicht, der alles Wissenswerte über den Kometen C/2023 P1 (Nishimura) enthält.

Halten Sie im September Ausschau nach 2P/Encke. Dieser Komet hat eine sehr kurze Umlaufzeit von 3,3 Jahren. Die Sichtbarkeit im Jahr 2023 ist nicht die beste, aber der Komet sollte einige Wochen vor dem Perihel am 22. Oktober tief im Osten der nördlichen Hemisphäre sichtbar sein. Nach dem Perihel bleibt er zu nahe an der Sonne. Die Helligkeit wird unterschiedlich vorhergesagt: Gideon van Buitenen prognostiziert eine Helligkeit von 4,2 mag am Perihel, das Minor Planet Center – eine Helligkeit von 4,9 mag und Seiichi Yoshida rechnet eine Helligkeit von etwa 8 mag. Hoffen wir das Beste!

Im September bietet sich die letzte Gelegenheit, C/2021 T4 (Lemmon) in diesem Jahr zu beobachten. Dieser Komet hat im Juli seinen sonnennächsten Punkt erreicht und verschwindet nun. Für Beobachter auf der Nordhalbkugel steht er sehr tief über dem Horizont, für Beobachter auf der Südhalbkugel etwas höher. Im September wird er eine scheinbare Helligkeit von 10-11 mag haben.

Ein weiterer Komet, der im September eine Helligkeit von 10 mag haben sollte, ist 103P/Hartley. Dieser Komet kehrt alle 6,5 Jahre in unser Sonnensystem zurück, und sein Erscheinen im Jahr 2023 wird günstig sein. Der Komet wird sich unserem Planeten Ende September bis auf 0,39 AE nähern, kurz vor dem Perihel am 12. Oktober. Laut Gideon van Buitenen könnte 103P/Hartley um das Perihel herum eine Helligkeit von 7,5 mag erreichen, was bedeutet, dass er in dunklen Gegenden mit dem Fernglas sichtbar sein wird. Der Komet wird von beiden Hemisphären aus sichtbar sein, aber für Beobachter auf der Nordhalbkugel wird er im September und Oktober höher über dem Horizont stehen.

Was kann man heute am Himmel sehen?

Möchten Sie Himmelsobjekte wie Sterne und Planeten entdecken? Probieren Sie die Sky Tonight App auf Ihrem Handy aus. Es ist wie eine Karte, die zeigt, was dort oben ist, wenn man nach oben schaut. Und raten Sie mal? Sobald Sie Ihr Handy benutzen, brauchen Sie nicht einmal mehr das Internet. Wenn Sie also zelten oder wandern, funktioniert di App trotzdem.

Öffnen Sie einfach die App, richten Sie Ihr Handy auf den Himmel und schon werden Ihnen die Namen von Sternbildern, Sternen und vielem mehr angezeigt. Und wenn Sie wirklich wissen wollen, was sich am Nachthimmel abspielt, gibt es Videos, die Ihnen zeigen, wie man die App benutzt.

Zum Abschluss

Im September 2023 werden einige wirklich coole Dinge am Himmel passieren. Sie können die superhelle Venus beobachten, nach einem mit bloßem Auge sichtbaren Kometen Ausschau halten, den Mond und die Planeten bewundern, das Tierkreislicht sehen, Nächte mit einem Super-Erntemond genießen und die neue Jahreszeit begrüßen. Vergessen Sie nicht, zum besseren Verständnis die Astronomie-App Sky Tonight zu verwenden, damit Sie sich unter den Sternen nie verloren fühlen.

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