Aktuelle News zum Kometen 3I/ATLAS: Ist 3I/ATLAS ein außerirdisches Raumschiff?
In diesem Jahr begrüßen wir einen seltenen Gast an unserem Himmel – den interstellaren Kometen 3I/ATLAS! Er ist das dritte jemals entdeckte interstellare Objekt und damit ein Besucher, den man nur einmal im Leben sieht. Doch einige argumentieren, dass wir eine gewagtere Möglichkeit nicht ausschließen sollten: Könnte es sich um eine außerirdische Sonde handeln, die durch unser Sonnensystem fliegt? Was auch immer Sie glauben – Sie können seine Reise in der Sky Tonight App verfolgen. Bis November 2025 steht er der Sonne noch zu nahe, um beobachtet zu werden. Während Sie warten, nutzen Sie die Gelegenheit, die hellen Kometen C/2025 R2 (SWAN) und C/2025 A6 (Lemmon) zu beobachten – beide sind derzeit am Himmel sichtbar.
Inhalt
- Was ist 3I/ATLAS?
- Könnte 3I/ATLAS ein interstellares außerirdisches Raumschiff sein? Theorie des Harvard-Professors
- Komet 3I/ATLAS: Offizielle wissenschaftliche Position
Komet 3I/ATLAS: News
- 20. September 2025: 3I/ATLAS wird grün – was ist da los?
- 23. September: Vergessen Sie Alien-Raumschiffe! Neue Theorie: 3I/ATLAS könnte ein Planetensamen sein
- 23. September: Sonnensturm trifft Komet 3I/ATLAS
- 25. September: Harvard-Professor legt nach – 3I/ATLAS könnte mehr als ein Komet sein
- 28. September: Könnte 3I/ATLAS die Quelle des unerklärlichen Signals vor 48 Jahren gewesen sein?
- 29. September: Komet 3I/ATLAS übersteht Sonnensturm unbeschadet
- 30. September: Komet 3I/ATLAS verschwindet bis Ende November aus dem Blickfeld
- 1. Oktober: Komet 3I/ATLAS nähert sich dem Mars
- 5. Oktober: Neues Bild des Kometen 3I/ATLAS aus der Marsumlaufbahn
- 7. Oktober: Neue Bilder des Kometen 3I/ATLAS von ESA-Raumsonden
- 7. Oktober: Komet 3I/ATLAS verliert enorme Mengen Wasser
- 19. Oktober: Anti-Schweif von Komet 3I/ATLAS vom Keck-Observatorium entdeckt
- 21. Oktober: Komet 3I/ATLAS steht direkt hinter der Sonne – sollten wir uns Sorgen machen?
- 21. Oktober: Warum empfiehlt ein Harvard-Professor Urlaub vor dem 29. Oktober?
- Häufig gestellte Fragen zum Kometen 3I/ATLAS
- Was macht Komet 3I/ATLAS besonders?
- Ist Komet 3I/ATLAS das einzige interstellare Objekt, das bisher gefunden wurde?
- Woher wissen wir, dass 3I/ATLAS nicht aus unserem Sonnensystem stammt?
- Wird der Komet 3I/ATLAS die Erde treffen?
- Ist 3I/ATLAS sicher ein Komet? Könnte er ein außerirdisches Raumschiff sein?
- Komet 3I/ATLAS: Beobachtungstipps
- Entdeckung des Kometen 3I/ATLAS
- Komet 3I/ATLAS: Zusammenfassung
Was ist 3I/ATLAS?
3I/ATLAS ist ein neu entdecktes interstellares Objekt – ein seltener Besucher von außerhalb unseres Sonnensystems. Es wurde erstmals am 1. Juli 2025 vom ATLAS-Teleskop in Chile gesichtet. Die offizielle Ansicht, die von NASA, ESA und den meisten Astronomen unterstützt wird, ist eindeutig: 3I/ATLAS ist ein natürlicher Komet und das dritte jemals bestätigte interstellare Objekt nach ‘Oumuamua und dem Kometen 2I/Borisov. Doch nicht alle sind überzeugt, und einige argumentieren, dass seine ungewöhnlichen Eigenschaften Raum für exotischere Erklärungen lassen.
Könnte 3I/ATLAS ein interstellares außerirdisches Raumschiff sein? Theorie des Harvard-Professors
Der theoretische Physiker und Harvard-Professor Avi Loeb heizte die Debatte an, indem er vorschlug, wir sollten die kühnste Möglichkeit nicht ausschließen: dass 3I/ATLAS nicht nur ein natürlicher Klumpen aus Eis und Staub ist, sondern ein künstliches Objekt, das von Außerirdischen gesteuert wird. Hierauf wies er hin.
3I/ATLAS ist außergewöhnlich groß
Als 3I/ATLAS erstmals entdeckt wurde, erschien er für seine Entfernung zu hell. Wenn all das Licht nur reflektiertes Sonnenlicht wäre, müsste das Objekt ganze 20 Kilometer groß sein – weit größer, als man es von einem zufälligen interstellaren Brocken erwarten würde. Die Wahrscheinlichkeit, als Erstes auf ein solches Riesenobjekt zu stoßen, lag statistisch gesehen bei etwa 0,0001, was Loeb als verdächtig empfand.
3I/ATLAS verhält sich nicht wie ein Komet
Wenn Kometen der Sonne näherkommen, zeigen sie normalerweise ein Spektakel – lange Schweife aus Gas und Staub sowie klare chemische „Fingerabdrücke“ in ihren Spektren. Doch als Loeb seine Theorie aufstellte, zeigte 3I/ATLAS weder das eine noch das andere. Sein Spektrum wies keine verräterischen Anzeichen für Gase wie Kohlendioxid oder Methan auf, sondern offenbarte lediglich eine rötliche Reflexion des Sonnenlichts. Dieses rote Leuchten könnte durch staubige organische Stoffe auf der Oberfläche erklärt werden, für Loeb deutete es jedoch auf etwas Ungewöhnlicheres hin. Ohne kometaren Ausstoß und ohne asteroidenähnliche Erklärung blieb die Frage: Was ist es?
3I/ATLAS folgt einer verdächtig sauberen Flugbahn
Normalerweise rasen zufällige interstellare Besucher aus schrägen Winkeln herein und schneiden das Sonnensystem dort, wo die Gravitation sie hinlenkt. Doch 3I/ATLAS gleitet fast perfekt entlang der planetaren Ebene – und das nicht irgendwo, sondern in der Nähe von Jupiter, Mars und Venus. Für Loeb wirkt das ein wenig zu ordentlich, um bloßer Zufall zu sein. Eine solche Ausrichtung sehe weniger wie ein zufälliges Eintreffen aus, sondern mehr wie die Art von Vorbeiflugroute, die man planen würde, wenn man das Sonnensystem aus nächster Nähe untersuchen wollte.
Außerdem könnte das Vorbeistreifen an massereichen Planeten theoretisch für Gravitationsmanöver genutzt werden – genau jene Technik, mit der auch menschliche Raumsonden tiefer ins All geschleudert werden, ohne zusätzlichen Treibstoff zu verbrauchen. Somit bleibt die Frage: Folgt 3I/ATLAS einfach der Physik … oder wird die Physik hier absichtlich genutzt?
3I/ATLAS will sich Beobachtern entziehen
Während 3I/ATLAS durch das Sonnensystem gleitet, wird er drei Planeten unseres Systems nahekommen, die Erde jedoch sorgfältig meiden. Ende Oktober wird er hinter die Sonne treten und für mehrere Wochen aus unseren Teleskopen verschwinden. Loeb weist darauf hin, dass dies der perfekte Moment wäre, um eine geheime Kurskorrektur vorzunehmen, sollte das Objekt unter intelligenter Kontrolle stehen. Diese wäre sicher vor neugierigen Augen auf der Erde verborgen. In seinen Augen wäre genau dies die Art von Manöver, das eine technologische Sonde durchführen könnte, die sich ihrer Beobachtung bewusst ist.
3I/ATLAS könnte gefährlich für die Erde sein
Wie bereits erwähnt, könnte das Verschwinden hinter der Sonne die Möglichkeit bieten, die Bahn von 3I/ATLAS zu ändern, ohne dass dies bemerkt wird. Wenn diese neue Flugbahn auf die Erde gerichtet wäre, wäre es kein freundlicher Besuch. In seinem Szenario könnte ein solches Manöver ein absichtliches Rendezvous mit unserem Planeten bedeuten – mit potenziell feindlicher Absicht. Er schlug sogar vor, dass die Menschheit Wege in Betracht ziehen müsse, sich zu verteidigen, wenngleich jede Technologie, die in der Lage ist, die Sterne zu durchqueren, diese Verteidigungen wohl nutzlos machen würde.
Obwohl Loeb in seinem Blogbeitrag zugab, dass sein Raumschiff-Szenario eher eine intellektuelle Übung als eine feste Schlussfolgerung war, ist es ihm zweifellos gelungen, Schlagzeilen zu machen und Diskussionen auszulösen.
Komet 3I/ATLAS: Offizielle wissenschaftliche Position

Nicht alle teilen Loebs Ansicht von der „außerirdischen Sonde“. Die NASA, die ESA und die breite astronomische Gemeinschaft sind sich einig: Die neuesten Beweise zeigen eindeutig, dass 3I/ATLAS ein Komet ist.
3I/ATLAS ist nicht so groß
Während frühe Berechnungen auf einen riesigen Himmelskörper hindeuteten, zeigen Aufnahmen des Hubble-Teleskops etwas anderes. Der Kern wird nun auf 0,6–5,6 km geschätzt – völlig normal für einen Kometen. Ein Großteil der anfänglichen Helligkeit war auf umgebenden Staub zurückzuführen, nicht auf einen gigantischen Brocken.
3I/ATLAS verhält sich wie ein typischer Komet
Für die meisten Astronomen ist der Fall eindeutig: 3I/ATLAS sieht aus und verhält sich genau wie ein Komet. Er bildet eine Koma und einen Schweif, stößt Staub und Gas aus und wird heller, wenn die Wärme der Sonne ihn aktiviert. Beobachtungen mit dem SPHEREx-Teleskop der NASA haben sogar ein deutliches Kohlendioxid-Signal in seiner Koma aufgezeichnet – ein klassisches Kometen-Merkmal. Wie Tom Statler, leitender Wissenschaftler der NASA für Kleinkörper im Sonnensystem, zusammenfasste: „Er sieht aus wie ein Komet. Er macht Dinge wie ein Komet.“
3I/ATLAS stellt keine Gefahr für die Erde dar
Die dramatische Idee eines „außerirdischen Hinterhalts“ eignet sich zwar für Science-Fiction, doch Astronomen betonen, dass die reale Umlaufbahn von 3I/ATLAS gut verstanden ist. Sorgfältige Berechnungen auf Grundlage von Daten bodengestützter Teleskope und Weltraumobservatorien zeigen, dass der Komet der Erde nicht näher als 270 Millionen Kilometer kommen wird – fast doppelt so weit wie die Entfernung zwischen Erde und Sonne. Astronomen heben hervor, dass 3I/ATLAS sich genau so verhält wie ein natürlicher Komet – und die einzige „Invasion“, die er plant, ist die Ihres Teleskops.
Also: Ist 3I/ATLAS wirklich ein außerirdisches Raumschiff auf geheimer Mission oder einfach nur ein Komet, der gelegentlich durch unsere Nachbarschaft zieht? Die meisten Wissenschaftler sind eindeutig im zweiten Lager.
Komet 3I/ATLAS: News
20. September 2025: 3I/ATLAS wird grün – was ist da los?
Anfang September 2025 beobachteten Astronomen einen grünen Schimmer um den Kometen 3I/ATLAS. Solche Farben entstehen normalerweise durch Moleküle wie Dicarbon, die im Sonnenlicht fluoreszieren. Frühere Spektren des Kometen zeigten davon jedoch nur wenig. Es könnte ein anderes Molekül verantwortlich sein, das den Kometen grün erscheinen lässt. Der Schimmer wird noch untersucht, und Forscher analysieren derzeit, welche Gase für dieses unerwartete Merkmal verantwortlich sind. Solche Erkenntnisse liefern Wissenschaftlern wertvolle Hinweise auf die Chemie von Kometen, die in anderen Sternsystemen entstanden sind.
23. September: Vergessen Sie Alien-Raumschiffe! Neue Theorie: 3I/ATLAS könnte ein Planetensamen sein
Die Forscherinnen Susanne Pfalzner und Michele Bannister haben vorgeschlagen, dass 3I/ATLAS mehr als nur ein Komet sein könnte – nämlich ein „planetarischer Samen“. Traditionelle Modelle der Planetenentstehung tun sich schwer zu erklären, wie Gasriesen schnell genug wachsen können, bevor ihre Gasscheiben verschwinden. Ein festes interstellares Objekt wie 3I/ATLAS könnte einen bereits vorhandenen Kern liefern, der den Prozess beschleunigt, indem er Material ansammelt. Wenn das zutrifft, würde das bedeuten, dass interstellare Besucher potenzielle Bausteine fremder Welten sein können.
23. September: Sonnensturm trifft Komet 3I/ATLAS
Am 24.–25. September 2025 wird eine koronale Massenauswurf-Eruption (CME) der Sonne voraussichtlich mit Komet 3I/ATLAS kollidieren. Wenn Sonnenstürme auf Kometen treffen, können ihre Schweife sich verdrehen, abbrechen oder sogar komplett abgetrennt werden – und dies ist das erste Mal, dass Astronomen eine solche Interaktion mit einem interstellaren Besucher beobachten können. Das Ereignis fällt genau auf den richtigen Zeitpunkt – nur eine Woche bevor 3I/ATLAS im Sonnenlicht verschwindet. Das bedeutet, dass Astronomen ein kurzes, aber wertvolles Beobachtungsfenster haben, um die Auswirkungen live mitzuerleben. Alle Augen sind auf 3I/ATLAS gerichtet, um zu sehen, wie dieser kosmische Reisende den Sonnensturm übersteht.
25. September: Harvard-Professor legt nach – 3I/ATLAS könnte mehr als ein Komet sein
Der Harvard-Astronom Avi Loeb, bereits bekannt für seine kühnen Ideen zu interstellaren Objekten, hat eine weitere Analyse zu 3I/ATLAS veröffentlicht. Diesmal hebt er hervor, dass der Komet keinerlei messbare nicht-gravitative Beschleunigung zeigt — das bedeutet, seine Bahn wird nicht durch Gasausströmungen beeinflusst, wie es bei vielen Kometen der Fall ist. Um das zu erklären, schlägt Loeb vor, dass 3I/ATLAS außergewöhnlich massereich sein muss, mit einem Kern von mehreren Kilometern Durchmesser und einer Gesamtmasse von zig Milliarden Tonnen.
Trotzdem lässt Loeb Raum für weitergehende Spekulationen. Sollte sich in Zukunft ein plötzlicher Kurswechsel zeigen, der nicht durch natürliche Ausgasungen erklärbar wäre, dann – so argumentiert er – bliebe nur noch die Möglichkeit einer technischen Steuerung. In seinen Worten besteht das eigentliche Rätsel darin, ob 3I/ATLAS einfach ein ungewöhnlich schwerer Komet mit spezieller Chemie ist – oder etwas weitaus Fremderes.
28. September: Könnte 3I/ATLAS die Quelle des unerklärlichen Signals vor 48 Jahren gewesen sein?

Im Jahr 1977 nahm ein Radioteleskop in Ohio einen mysteriösen 72-sekündigen Radioburst auf, der heute als das „Wow!-Signal“ bekannt ist – einer der stärksten Kandidaten für eine außerirdische Übertragung, die je aufgezeichnet wurde. Astronomen konnten es nie erklären, und so blieb es jahrzehntelang ein kosmisches Rätsel.
Der Harvard-Astronom Avi Loeb spekuliert nun, dass 3I/ATLAS einen Hinweis liefern könnte. Der Komet durchquert dieselbe Region des Himmels, in der das Wow!-Signal entdeckt wurde. Das wirft die Frage auf: Könnte ein interstellarer Besucher von Anfang an die Quelle gewesen sein?
29. September: Komet 3I/ATLAS übersteht Sonnensturm unbeschadet
Große Sonneneruption? Kein Problem! Kürzlich wurde Komet 3I/ATLAS von einem Sonnensturm getroffen – und er scheint vollkommen unversehrt geblieben zu sein. Zumindest gibt es bislang keine Berichte über bedeutende Veränderungen nach dieser Begegnung. Zum Vergleich: Als 2007 ein ähnlicher Sturm den Kometen Encke traf, kollabierte dessen Magnetfeld und sein Schweif wurde vollständig abgetrennt.
30. September: Komet 3I/ATLAS verschwindet bis Ende November aus dem Blickfeld
Bald wird 3I/ATLAS im Glanz der Sonne untergehen und für eine Weile aus unseren Teleskopen verschwinden. Durch die Ausrichtung ihrer Bahnen befinden sich die Erde und der Komet dann auf gegenüberliegenden Seiten der Sonne, was sich negativ auf die Beobachtungsmöglichkeiten auswirkt. Schon jetzt steht der Komet nur wenige Grad neben der Sonne und ist kaum vom hellen Hintergrund zu unterscheiden. Spätestens zu seinem Perihel am 29. Oktober wird er völlig im Sonnenlicht untergehen. Aber keine Sorge: Das ist kein endgültiger Abschied. Für Ende November wird das Wiederauftauchen von 3I/ATLAS erwartet, dann schwach leuchtend am Morgenhimmel.
1. Oktober: Komet 3I/ATLAS nähert sich dem Mars
Komet 3I/ATLAS steuert nun auf den Roten Planeten zu. Am 3. Oktober wird er in einer Entfernung von nur 0,19 AE (28 Millionen km) am Mars vorbeiziehen – astronomisch gesehen ein nahes Vorbeiflugmanöver. Die NASA plant, diese Gelegenheit zu nutzen und setzt sowohl Orbiter als auch Rover – darunter den Mars Reconnaissance Orbiter, Curiosity und Perseverance – ein, um einzigartige Daten über diesen interstellaren Besucher zu sammeln. Werden uns die Außerirdischen an Bord von 3I/ATLAS zurückwinken? Die Zeit wird es zeigen!
5. Oktober: Neues Bild des Kometen 3I/ATLAS aus der Marsumlaufbahn

Der Astronomie-Enthusiast Simeon Schmauß hat ein neues Bild des interstellaren Kometen 3I/ATLAS verarbeitet. Es besteht aus 20 gestackten 30-Sekunden-Belichtungen. Das Ergebnis zeigt den Kometen als schwachen, diffusen Schimmer mit einer Helligkeit von etwa 8 mag, was genau den Erwartungen der Wissenschaftler in dieser Phase seiner Reise entspricht. Momentan befindet sich 3I/ATLAS rund 30 Millionen Kilometer vom Mars entfernt. Obwohl er recht unscheinbar aussieht, ist das keine Überraschung: Er ist mit bis zu 5,6 km Durchmesser recht klein und erhält derzeit nur etwa 40 % der Sonnenstrahlung, die die Erde erreicht. Und man darf nicht vergessen: Perseverance ist kein Hubble, also wäre es wohl zu viel verlangt, gestochen scharfe Weltraumporträts zu erwarten. Unterdessen wird das Internet von vermeintlichen „Perseverance-Fotos” überschwemmt, die ein helles, zylinderförmiges Objekt zeigen. Die meisten davon stellten sich allerdings als Fehlinterpretationen heraus.

7. Oktober: Neue Bilder des Kometen 3I/ATLAS von ESA-Raumsonden

Neue Aufnahmen des Kometen 3I/ATLAS sind eingetroffen – diesmal von den ESA-Missionen ExoMars und Mars Express, die den Roten Planeten umkreisen. Als der Komet an Mars vorbeizog, gelang es dem ExoMars Trace Gas Orbiter (TGO), ein kleines, verschwommenes Leuchten zu fotografieren – seine Koma, eine Gas- und Staubwolke, die den eisigen Kern umgibt. Der Komet selbst ist zu klein und zu weit entfernt, um klar erkennbar zu sein, aber bereits das schwache Leuchten ist ein großer Erfolg. Wissenschaftler stapeln und verarbeiten die Daten nun, um mehr Details sichtbar zu machen.
7. Oktober: Komet 3I/ATLAS verliert enorme Mengen Wasser
Astronomen haben bestätigt, dass der interstellare Komet 3I/ATLAS Wasser ins All schleudert – etwa 40 Kilogramm pro Sekunde (also rund 2,5 Tonnen pro Minute), ähnlich stark wie ein Feuerwehrschlauch unter vollem Druck. Diese Entdeckung stammt vom NASA Swift Observatory, das schwache ultraviolette Spuren von Hydroxyl (OH) registrierte – einem Molekül, das entsteht, wenn Sonnenlicht Wasser aufspaltet.
Bemerkenswert ist, wo dies geschieht. Swift entdeckte das Signal, als der Komet fast dreimal so weit von der Sonne entfernt war wie die Erde – weit außerhalb der Zone, in der die Sonnenwärme Eis leicht in Dampf verwandeln kann. Das bedeutet, dass der Komet ungewöhnlich aktiv sein muss oder sein Material reicher an flüchtigen Stoffen ist, als Wissenschaftler bisher annahmen.
Dies ist der erste bestätigte Nachweis von Wasser bei einem interstellaren Kometen und er verändert bereits unser Verständnis dieser Besucher aus anderen Sternsystemen. Im Vergleich zu seinen Vorgängern – dem trockenen ʻOumuamua und dem kohlenstoffreichen 2I/Borisov – sticht 3I/ATLAS als echter Wasserträger hervor. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Bausteine des Lebens in unserer Galaxie weit verbreitet sind.
Ob es sich um einen normalen, aber außergewöhnlich aktiven Kometen oder um etwas Fremdartigeres handelt – 3I/ATLAS bleibt rätselhaft. Wie immer werden die besten Antworten aus neuen Daten und nicht aus Spekulationen entstehen. Der Komet ist derzeit schwächer geworden und außer Sicht, wird aber nach Mitte November zurückkehren – dann erhalten Astronomen eine weitere Gelegenheit, diesen kosmischen Reisenden zu studieren.
19. Oktober: Anti-Schweif von Komet 3I/ATLAS vom Keck-Observatorium entdeckt
Astronomen, die den interstellaren Kometen 3I/ATLAS mit dem W. M. Keck-Observatorium auf Hawaii beobachten, haben etwas Seltsames entdeckt – einen Schweif, der scheinbar zur Sonne zeigt, statt von ihr weg. Auf den ersten Blick wirkt das unmöglich und erinnert manche sogar an die Scheinwerfer eines außerirdischen Raumschiffs. Aber keine Sorge: Es könnte sich um eine optische Täuschung handeln, die als Anti-Schweif bekannt ist.
Dies geschieht, wenn die Position der Erde genau mit der Bahnebene des Kometen übereinstimmt, sodass die Staubpartikel im Schweif scheinbar „die Richtung wechseln“. In Wirklichkeit wird der Staub weiterhin von der Sonne weggedrückt – wir sehen ihn nur aus einem ungünstigen Blickwinkel. Trotzdem fügt diese Beobachtung der Geschichte von 3I/ATLAS eine weitere faszinierende Wendung hinzu. Anti-Schweife sind selten, und einen bei einem Kometen aus einem anderen Sternensystem zu entdecken, macht diesen ohnehin außergewöhnlichen Besucher noch spannender.
Möchten Sie herausfinden, was ein Anti-Schweif ist und was er bedeutet? Sehen Sie sich unsere Infografik zum Aufbau von Kometen an.
21. Oktober: Komet 3I/ATLAS steht direkt hinter der Sonne – sollten wir uns Sorgen machen?
Am 21. Oktober verschwindet der interstellare Komet 3I/ATLAS hinter der Sonne und erreicht, was Astronomen als Konjunktion mit der Sonne bezeichnen – den Punkt, an dem Komet und Sonne am Himmel sehr nahe beieinander stehen. Dieser Zeitpunkt, so der Harvard-Astronom Avi Loeb, könnte der Schlüsselmoment auf der Reise des Kometen sein.
Er weist darauf hin, dass in der Raumfahrt der energieeffizienteste Punkt für eine Kursänderung derjenige ist, an dem sich ein Raumfahrzeug einem massiven Körper am nächsten nähert – ein Effekt, der als Oberth-Effekt bekannt ist. Wenn ein Raumfahrzeug seine Triebwerke bei maximaler Geschwindigkeit zündet, erhält es den größtmöglichen Schub aus dem umgebenden Gravitationsfeld. Nach diesem Prinzip nutzen interplanetare Sonden Planeten als Schleudern, um Geschwindigkeit zu gewinnen – und auf kosmischer Ebene erklärt es sogar, wie manche Sterne mit Hypergeschwindigkeit aus den galaktischen Zentren geschleudert werden. Wenn, so spekuliert Loeb, 3I/ATLAS ein massives Mutterschiff wäre, könnte es dieses Manöver zwar nicht selbst durchführen – aber kleinere „Sonden“ freisetzen, um benachbarte Planeten zu erkunden.
Herkömmliche Wissenschaftler sind davon nicht überzeugt – stimmen jedoch darin überein, dass die kommenden Wochen entscheidend sein werden, um zu verstehen, wie sich dieses geheimnisvolle Objekt bei seiner Annäherung an die Sonne verhält. Momentan wird 3I/ATLAS vom Sonnenlicht überstrahlt und ist von der Erde aus nicht zu beobachten. Ende November wird der Komet wieder auftauchen, und zwar auf der Morgenhimmelseite im Sternbild Jungfrau – sichtbar vor der Morgendämmerung. Astronomen warten gespannt auf diesen Moment, um die Beobachtung unseres interstellaren Gastes fortzusetzen.
21. Oktober: Warum empfiehlt ein Harvard-Professor Urlaub vor dem 29. Oktober?
Am 29. Oktober erreicht der interstellare Komet 3I/ATLAS sein Perihel, also den sonnennächsten Punkt – etwa 1,4 AE (rund 210 Millionen km) entfernt. Das ist der große Moment des Kometen, der Höhepunkt seiner Reise durch unser Sonnensystem.
Manche sehen diesem Datum jedoch mit etwas mehr Drama entgegen. Der Harvard-Astronom Avi Loeb, der bereits zuvor andeutete, dass 3I/ATLAS kein gewöhnlicher Komet sein könnte, riet scherzhaft, „den Urlaub vor dem 29. Oktober zu nehmen“ – in Anspielung darauf, dass, sollte sich das Objekt als außerirdisches Raumschiff herausstellen, ohnehin nichts anderes auf der Erde mehr zählen würde. Die meisten Wissenschaftler erwarten jedoch einen ganz normalen Kometendurchflug und freuen sich darauf, zu beobachten, wie sich 3I/ATLAS nach der Sonnennähe verhält: ob er heller wird, verblasst – oder uns vielleicht erneut mit etwas Unerwartetem überrascht.
Häufig gestellte Fragen zum Kometen 3I/ATLAS
Was macht Komet 3I/ATLAS besonders?
Zunächst einmal handelt es sich um ein echtes interstellares Objekt, das bedeutet, es hat sich nicht in unserem Sonnensystem gebildet, sondern stammt aus einem anderen Sternensystem. Solche Objekte sind äußerst selten, weshalb jedes neue für Aufsehen sorgt. Außerdem deuten frühe Schätzungen darauf hin, dass sein Kern bis zu 5 Kilometer groß sein könnte. Damit wäre er einer der größten interstellaren Körper, die wir je entdeckt haben. Das Beste daran ist, dass dieser kosmische Reisende tatsächlich in diesem Jahr am Himmel sichtbar sein wird.
Ist Komet 3I/ATLAS das einzige interstellare Objekt, das bisher gefunden wurde?
Nein! Tatsächlich ist 3I/ATLAS das dritte bestätigte interstellare Objekt, das in unser Sonnensystem eingedrungen ist. Das erste war das merkwürdig geformte Objekt ʻOumuamua, das im Jahr 2017 entdeckt wurde. Es handelt sich um einen länglichen Brocken, den manche für ein außerirdisches Raumschiff hielten. Dann kam 2I/Borisov im Jahr 2019, der sich wie ein typischer Komet mit heller Koma und Schweif verhielt.
Woher wissen wir, dass 3I/ATLAS nicht aus unserem Sonnensystem stammt?
Seine ungewöhnliche Flugbahn war der erste große Hinweis: Sie war nicht geschlossen, sondern hatte eine hyperbolische Form. Daher vermuteten Astronomen, dass der Komet nicht aus unserem Sonnensystem stammt. Bahnberechnungen bestätigten dies später: 3I/ATLAS bewegt sich mit etwa 210.000 km/h. Das ist eine typische Geschwindigkeit für interstellare Objekte und viel zu hoch, um von der Schwerkraft der Sonne eingefangen zu werden.
Wird der Komet 3I/ATLAS die Erde treffen?

Keine Sorge, der Komet 3I/ATLAS wird zwar durch den inneren Teil unseres Planetensystems ziehen, aber er bleibt dabei sehr weit von der Erde entfernt. Sein erdnächster Punkt liegt bei etwa 1,8 AE, was rund 270 Millionen Kilometern entspricht – fast dem Doppelten der durchschnittlichen Entfernung zwischen Erde und Sonne.
Ist 3I/ATLAS sicher ein Komet? Könnte er ein außerirdisches Raumschiff sein?
Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist 3I/ATLAS ein Komet. Er hat einen eisigen Kern, stößt Gas und Staub aus und entwickelt eine Koma und einen Schweif – ganz klassisches Kometenverhalten. Überzeugen Sie sich selbst: Lesen Sie unseren Spezialartikel über Kometen. Wir hätten uns zwar außerirdische Freunde gewünscht, aber diesmal ist es leider nicht so.
Die Menschen möchten glauben – deshalb werden so viele gewöhnliche Dinge für UFOs gehalten: von Ballons bis hin zu menschengemachten Satelliten am Nachthimmel. Um Ihnen zu helfen, haben wir die häufigsten Verwechslungen in einer Infografik gesammelt. Lassen Sie sich nicht täuschen!

Komet 3I/ATLAS: Beobachtungstipps
Möchten Sie einen Reisenden aus einem anderen Sternsystem mit eigenen Augen sehen? Komet 3I/ATLAS zieht derzeit durch unsere kosmische Nachbarschaft – und mit dem richtigen Timing und etwas Ausrüstung können Sie ihn selbst entdecken. Im Folgenden erfahren Sie, wie hell er wird, wann und wo Sie ihn beobachten können und wie Sie typische Stolperfallen (wie das gleißende Mondlicht) vermeiden, um Ihre Chancen zu maximieren.
Wie hell wird Komet 3I/ATLAS werden?

Als er entdeckt wurde, war der Komet extrem lichtschwach und leuchtete bei etwa Magnitude 17. Im September 2025 hatte er sich bereits auf Magnitude 12–14 aufgehellt. Optimistische Prognosen gehen davon aus, dass er Ende Oktober eine Magnitude von etwa 12 erreichen könnte. Damit wäre 3I/ATLAS das hellste jemals beobachtete interstellare Objekt – allerdings immer noch zu schwach, um ohne Teleskop sichtbar zu sein. Selbst Ferngläser reichen dafür nicht aus.
Wann und wo kann man Komet 3I/ATLAS sehen?
Die Umlaufbahn von Komet 3I/ATLAS liegt fast in der Ebene der Planeten (Inklination ≈ 5° zur Ekliptik), was bedeutet, dass er von beiden Hemisphären aus beobachtet werden kann.

- Oktober 2025: Der Komet steht derzeit zu nah am Sonnenlicht, um beobachtet zu werden. Mitte des Monats erreicht er die Konjunktion mit der Sonne und verschwindet für einige Wochen aus dem Blickfeld. Am 29. Oktober erreicht 3I/ATLAS sein Perihel (den sonnennächsten Punkt) und wandert anschließend in den Morgenhimmel.
- Ende November 2025: Der Komet kehrt zurück, diesmal vor der Morgendämmerung im Sternbild Jungfrau, tief über dem östlichen Horizont. Seine Helligkeit dürfte bei Magnitude 12–13 liegen (abhängig von den tatsächlichen Entwicklungen), bevor er allmählich wieder schwächer wird.
- Dezember 2025: 3I/ATLAS zieht ins Sternbild Löwe und bleibt in den frühen Morgenstunden sichtbar. Zu diesem Zeitpunkt ist er jedoch bereits auf etwa Magnitude 14 und schwächer verblasst. Gegen Jahresende entfernt er sich weiter und verlässt schließlich das Sonnensystem.
Auch wenn 3I/ATLAS derzeit hinter der Sonne verborgen ist, leuchten zwei andere Kometen hell am Himmel! Sehen Sie sich unseren regelmäßig aktualisierten Kometenführer an, um zu erfahren, welche Sie beobachten können, während 3I/ATLAS außer Sicht ist.
Achten Sie auf die Mondphase
Der Mond ist eine starke Lichtquelle, die schwache Objekte am Nachthimmel leicht überstrahlen kann. Wenn Sie Ihre Chancen erhöhen möchten, den interstellaren Kometen 3I/ATLAS zu beobachten, planen Sie Ihre Beobachtungen rund um den Neumond, wenn der Himmel am dunkelsten ist.
- Während der Sichtbarkeitsperiode des Kometen fällt der Neumond auf den 21. September, 21. Oktober und 19. November. Der Vollmond tritt am 7. Oktober und 5. November auf und erschwert die Beobachtung des Kometen deutlich aufgrund der starken Mondhelligkeit.
Weitere Details finden Sie im Mondphasen-Kalender auf unserer Website.
Wo befindet sich Komet 3I/ATLAS gerade?
Bis Anfang Oktober zieht der Komet durch das Sternbild Waage. Sie können die kostenlose Sky Tonight App als Kometen-Tracker verwenden, um seine genaue Position am Himmel zu bestimmen:
- Starten Sie die App und tippen Sie auf das Lupensymbol unten am Bildschirm.
- Geben Sie „C/2025 N1“ in die Suchleiste ein und tippen Sie anschließend auf das blaue Ziel-Icon – der Komet erscheint dann auf der Himmelskarte.
- Richten Sie Ihr Gerät auf den Himmel und folgen Sie einfach dem weißen Pfeil auf dem Bildschirm, bis er Sie zu Komet 3I/ATLAS über Ihrem Standort führt.
Entdeckung des Kometen 3I/ATLAS

Der Komet wurde am 1. Juli 2025 von einem automatisierten Teleskop des ATLAS-Projekts in Chile entdeckt, das zur Suche nach potenziell gefährlichen Asteroiden entwickelt wurde. Auf den Aufnahmen erschien das Objekt wie ein sehr schwacher Stern der 20. Größenklasse, etwa 4,5 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt. Bereits am nächsten Tag zeigten Berechnungen, dass seine Bahn nicht geschlossen, sondern hyperbolisch war. Das bedeutete, dass der Körper von außerhalb des Sonnensystems gekommen war. Am 2. Juli bestätigte das Minor Planet Center offiziell seinen interstellaren Status.
Zunächst wurde das Objekt für einen Asteroiden gehalten, aber spätere Beobachtungen zeigten Anzeichen kometarer Aktivität, darunter eine kleine Koma und einen kurzen Schweif. In den folgenden Wochen nahm seine Helligkeit langsam zu, und es wurde klar, dass es sich um einen vollwertigen Kometen handelte.
Warum heißt der Komet 3I/ATLAS?
Der Komet trägt tatsächlich zwei offizielle Namen: C/2025 N1 (ATLAS) und 3I/ATLAS. Sie mögen wie unterschiedliche Objekte wirken, doch beide bezeichnen denselben Kometen – die Namen heben lediglich unterschiedliche Aspekte hervor.
C/2025 N1 (ATLAS) ist die vorläufige Bezeichnung des Kometen nach den offiziellen Namensregeln der IAU:
- C/ – aperiodischer Komet.
- 2025 – Jahr der Entdeckung.
- N1 – das erste Objekt, das in der ersten Julihälfte (der „N“-Periode) entdeckt wurde.
- ATLAS – das Entdeckungsprojekt.
3I/ATLAS ist die andere Bezeichnung, die ebenfalls dem IAU-System folgt, aber die interstellare Natur hervorhebt:
- 3I zeigt an, dass es sich um das dritte bestätigte interstellare Objekt handelt (nach 1I/ʻOumuamua und 2I/Borisov).
- ATLAS verweist erneut auf das Entdeckungsprojekt.
Damit ordnet C/2025 N1 (ATLAS) den Kometen in den Katalog der Sonnensystem-Kometen ein, während 3I/ATLAS seinen einzigartigen Status als interstellarer Besucher betont. Beide Namen sind korrekt – sie erzählen dieselbe Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven.
Warum sind interstellare Kometen wie 3I/ATLAS so selten?
Die meisten Kometen, die wir am Nachthimmel sehen, gehören zum Sonnensystem. Sie entstanden vor Milliarden von Jahren in weit entfernten Regionen wie der Oortschen Wolke oder dem Kuipergürtel und bewegen sich auf langen, elliptischen Bahnen um die Sonne. Manchmal verändert die Schwerkraft von Planeten ihre Bahnen, aber sie bleiben an unsere Sonne gebunden.
Ein interstellarer Komet hingegen hat eine völlig andere Geschichte. Er entsteht in einem anderen Planetensystem und erhält dann einen so starken gravitativen „Kick“ durch Planeten oder vorbeiziehende Sterne, dass er für immer hinausgeschleudert wird. Von diesem Moment an treibt er Millionen oder sogar Milliarden Jahre durch die Galaxie, bis er rein zufällig das Sonnensystem durchquert. Diese Wahrscheinlichkeit ist verschwindend gering – weshalb bisher nur drei interstellare Objekte identifiziert wurden, darunter 3I/ATLAS.
Warum schenken Astronomen interstellaren Objekten so viel Aufmerksamkeit?
Interstellare Besucher wie 3I/ATLAS sind für die Wissenschaft von unschätzbarem Wert, da sie als natürliche Boten aus anderen Sternsystemen gelten. Im Gegensatz zu lokalen Kometen, die in unserem eigenen Sonnensystem entstanden sind, haben sich diese Objekte um völlig andere Sterne gebildet und sind Millionen oder Milliarden Jahre durch die Galaxie gewandert, bevor sie uns erreicht haben.
Ihre Untersuchung ermöglicht es Astronomen, zu vergleichen, wie Planeten und Kometen unter unterschiedlichen Bedingungen entstehen. Beobachtungen von 3I/ATLAS zeigen, dass seine Zusammensetzung höchstwahrscheinlich Wasser und Kohlendioxid umfasst – die gleichen Bestandteile, die wir bei vielen Kometen im Sonnensystem finden. Dies deutet darauf hin, dass das „Rezept“ für die Bildung von Kometen, und vielleicht sogar die Rohstoffe für Planeten, in der ganzen Galaxie erstaunlich ähnlich sein könnten.
Komet 3I/ATLAS: Zusammenfassung
Komet 3I/ATLAS (C/2025 N1) ist erst das dritte interstellare Objekt, das je in unserem Sonnensystem entdeckt wurde, nach ʻOumuamua und 2I/Borisov. Er ist groß – sein Kern wird auf 0,6–5,6 km Durchmesser geschätzt – und schnell, mit etwa 210.000 km/h unterwegs. Zwar wird er nicht mit bloßem Auge sichtbar sein, doch Teleskope sollten ihn Ende November 2025 bei etwa 12 mag zeigen.
Verpassen Sie nicht die Gelegenheit, einen Boten aus einem anderen Sternsystem zu beobachten! Mit der kostenlosen Sky Tonight-App können Sie Komet 3I/ATLAS in Sekunden finden, Ihre Beobachtungssessions planen und seine Reise durch die Sternbilder verfolgen.
Aktuell: Entdecken Sie die anderen Kometen, die alle Blicke auf sich ziehen
Während 3I/ATLAS wahrscheinlich nicht besonders hell wird, bietet der Himmel noch viel zu sehen! Zwei weitere Kometen zeigen derzeit ein spektakuläres Schauspiel:
- C/2025 R2 (SWAN) – eine neue Entdeckung, die Astronomen bereits mit ihrer hellen, bläulichen Koma und einem schnell wachsenden Schweif überrascht; wahrscheinlich ohne Teleskop sichtbar.
- C/2025 A6 (Lemmon) – eine langsam heller werdende Schönheit, perfekt für Ferngläser und kleine Teleskope. Er könnte sogar mit bloßem Auge sichtbar werden!
Beide sind diesen Monat zu sehen, weshalb jetzt der beste Zeitpunkt für eine Kometenjagd ist. Entdecken Sie unsere speziellen Guides zu den Kometen mit Beobachtungs- und Fototipps. Werfen Sie außerdem einen Blick auf unseren regelmäßig aktualisierten Artikel über die derzeit besten sichtbaren Kometen, um keine dieser himmlischen Attraktionen zu verpassen.
