Interstellarer Komet 3I ATLAS: Aktuelle News und Sichtbarkeit
In diesem Jahr begrüßen wir einen seltenen Gast an unserem Himmel – den interstellaren Kometen 3I/ATLAS! Er ist erst das dritte jemals entdeckte interstellare Objekt, ein Besucher, den man nur einmal im Leben zu sehen bekommt. Einige meinen jedoch, man solle eine gewagtere Möglichkeit nicht ausschließen: Könnte es sich um eine außerirdische Sonde handeln, die durch unser Sonnensystem fliegt? Was auch immer Sie glauben, Sie können 3I/ATLAS in der Sky Tonight-App verfolgen. Nachdem er wochenlang hinter der Sonne verborgen war, kehrt der Komet nun am Morgenhimmel ins Blickfeld zurück. Erfahren Sie, wann und wie Sie ihn sehen können, und planen Sie Ihren perfekten Beobachtungsmoment!
Inhalt
- Was ist 3I/ATLAS?
Komet 3I/ATLAS News: Neue Bilder, Theorien und andere aktuelle Neuigkeiten
- 18. November: Neue 3I/ATLAS-Bilder von Amateurfotografen
- 17. November: Die NASA wird in Kürze die lang erwarteten Bilder des Kometen 3I/ATLAS veröffentlichen.
- 16. November: Verfolgen Sie den Livestream von 3I/ATLAS, während sich der Komet von der Sonne entfernt
- 11. November: Ist 3I/ATLAS bei der Sonnenpassage auseinandergebrochen??
- 11. November: Kosmische Strahlung könnte 3I/ATLAS über Millionen Jahre „geröstet“ haben
- 10. November: Komet 3I/ATLAS hat ein Radiosignal ausgesendet
- 10. November: 3I ATLAS entwickelt auffällige Schweife
- 5. November: Gab es wirklich eine 3I/ATLAS Kursänderung?
- 4. November: Farbänderung von 3I ATLAS gibt Wissenschaftlern Rätsel auf
- 2. November: 3I/ATLAS kehrt ins Blickfeld zurück
- 29. Oktober: 3I/ATLAS übersteht den engen Vorbeiflug an der Sonne und wird plötzlich heller
- 3I ATLAS News-Rückblick: September bis Ende Oktober 2025
- Komet 3I ATLAS Sichtbarkeit: Wo befindet sich 3I ATLAS aktuell und wie kann man ihn beobachten?
- Häufig gestellte Fragen zum Kometen 3I/ATLAS
- Was macht Komet 3I/ATLAS besonders?
- Ist Komet 3I/ATLAS das einzige interstellare Objekt, das bisher gefunden wurde?
- Woher wissen wir, dass 3I/ATLAS nicht aus unserem Sonnensystem stammt?
- Ist der Komet 3I/ATLAS gefährlich für die Erde?
- Wann verlässt 3I/ATLAS das Sonnensystem?
- Ist 3I/ATLAS sicher ein Komet? Könnte er ein außerirdisches Raumschiff sein?
- 31 ATLAS, 3AI ATLAS, ATLAS 3I – Was ist der korrekte Name?
- Entdeckung des Kometen 3I/ATLAS
- Komet 3I/ATLAS: Zusammenfassung
Was ist 3I/ATLAS?
3I/ATLAS ist das dritte bekannte interstellare Objekt – ein seltener Besucher von jenseits unseres Sonnensystems. Es wurde erstmals am 1. Juli 2025 vom ATLAS-Teleskop in Chile gesichtet. Die offizielle Ansicht, die von NASA, ESA und den meisten Astronomen unterstützt wird, ist eindeutig: 3I/ATLAS ist ein natürlicher Komet und das dritte jemals bestätigte interstellare Objekt nach ‘Oumuamua und dem Kometen 2I/Borisov. Doch nicht alle sind überzeugt, und einige argumentieren, dass seine ungewöhnlichen Eigenschaften Raum für exotischere Erklärungen lassen.
Ist 3I/ATLAS ein Raumschiff oder ein Komet? Harvard-Professor vs. wissenschaftliche Gemeinschaft
Seit seiner Entdeckung stellt Harvard-Astronom Avi Loeb infrage, ob 3I/ATLAS überhaupt ein normaler Komet ist. Er verweist auf seine ungewöhnliche Helligkeit, die präzise Bahn durch das Sonnensystem und das anfängliche Fehlen klarer kometarer Ausgasungen – und argumentiert, dass er sich nicht wie ein Komet verhalte. In späteren Updates betonte Loeb seine unerwartete Stabilität und hohe Masse und spekulierte, dass ein Kurswechsel in Sonnennähe auf technologische Antriebe statt auf natürliche Kräfte hindeuten könnte. Er scherzte sogar, man solle „seinen Urlaub vor dem 29. Oktober nehmen“, wenn der Komet das Perihel erreicht – falls es sich am Ende um etwas viel Fremdartigeres handelt als erwartet.
Die meisten Astronomen sind jedoch nicht überzeugt. Beobachtungen mit Hubble, SPHEREx und ESAs Mars-Orbitern zeigen Anzeichen eines klassischen Kometen: einen kleinen eisigen Kern, eine kohlendioxidreiche Koma, Ausbrüche von Wasserdampf und sogar einen seltenen Antischweif, verursacht durch die Blickgeometrie. Die Belege zeigen, dass 3I/ATLAS ein bemerkenswerter natürlicher Komet ist, der Wissenschaftlern nun einen beispiellosen Einblick in die Chemie interstellarer Objekte ermöglicht.

Komet 3I/ATLAS News: Neue Bilder, Theorien und andere aktuelle Neuigkeiten
Seit der interstellaren Komet 3I/ATLAS auf der Bildfläche erschienen ist, ist so viel passiert, dass man leicht den Überblick verliert. Hat er wieder die Farbe gewechselt? Seine Flugbahn geändert? Den engen Vorbeiflug an der Sonne überstanden? Hier ist alles, was wir bisher darüber wissen, was mit diesem geheimnisvollen Besucher aus einem anderen Sternsystem geschieht.
18. November: Neue 3I/ATLAS-Bilder von Amateurfotografen

Der interstellare Komet 3I/ATLAS taucht endlich hinter der Sonne auf und ist nun wieder am dunklen Himmel zu sehen. Da er sich sowohl im Weltraum als auch in der scheinbaren Entfernung weiter von der Sonne entfernt, kommen jetzt die ersten scharfen neuen Bilder herein.
Der Astrofotograf Satoru Murata hat ein detailliertes Foto veröffentlicht, das die komplexe Struktur des Gasstaubs des Kometen und sogar einen Hinweis auf einen sich bildenden Staubschweif enthält. Auch ein schwacher falscher Gegenschweif ist zu erkennen. Etwa zur gleichen Zeit hat François Kugel ein weiteres beeindruckendes Bild aufgenommen, das ein ähnliches Maß an Details.

Während echte Fotos bereits aufgetaucht sind, kursieren im Internet weiterhin Gerüchte über gefälschte 3I/ATLAS-Bilder. Diesmal soll ein „3I/ATLAS-JAXA-Bild” veröffentlicht worden sein. Falls Sie ein solches Bild sehen, trauen Sie ihm nicht. Das Bild wurde zuerst von einem Nutzer auf der Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) gepostet und von keiner Raumfahrtbehörde bestätigt.
17. November: Die NASA wird in Kürze die lang erwarteten Bilder des Kometen 3I/ATLAS veröffentlichen.
Nachdem der US-Regierungs-Shutdown endlich beendet ist, hat die NASA angekündigt, dass sie hochauflösende Bilder von 3I/ATLAS, die vom Mars Reconnaissance Orbiter aufgenommen wurden, während des nahen Vorbeiflugs des Kometen am Mars Anfang Oktober veröffentlichen wird. Das mit Spannung erwartete Live-Bild-Event der NASA ist für Mittwoch, den 19. November, um 21:00 Uhr MEZ (20:00 Uhr GMT) geplant und verspricht noch nie gesehene Aufnahmen unseres interstellaren Besuchers. Bleiben Sie dran!
16. November: Verfolgen Sie den Livestream von 3I/ATLAS, während sich der Komet von der Sonne entfernt
Machen Sie sich bereit für einen Platz in der ersten Reihe der Geschichte: Am 19. November können Zuschauer weltweit einen kostenlosen Livestream des seltenen interstellaren Kometen 3I/ATLAS verfolgen, während er sich durch das Sternbild Jungfrau bewegt und von der Sonne wegdriftet. Der Stream wird vom Virtual Telescope Project in Manciano, Italien, veranstaltet und startet am 19. November um 05:15 Uhr MEZ (04:15 Uhr GMT). Dies ist eine außergewöhnliche Gelegenheit, einen Besucher aus einem anderen Sternensystem in Echtzeit zu beobachten. Verpassen Sie es nicht!
11. November: Ist 3I/ATLAS bei der Sonnenpassage auseinandergebrochen??
Der Harvard-Astronom Avi Loeb hat eine neue Frage aufgeworfen: Hat 3I/ATLAS seine enge Begegnung mit der Sonne überstanden oder ist er durch die Hitze auseinandergebrochen? In seinem neuesten Beitrag merkt er an, dass Bilder von Sonnenobservatorien auf Ausbrüche heller Jets nahe am Perihel hinweisen. Das würde bedeuten, dass der Komet einen erheblichen Teil seiner Masse verloren hat.
Loeb ergänzt jedoch, dass wir die Natur des Objekts überdenken müssten, falls künftige Beobachtungen zeigen, dass 3I/ATLAS intakt geblieben ist. „Wenn er von der Sonne nicht zerstört wurde und weiterhin als ein einziger Körper existiert“, schreibt er, „dann müssen wir in Betracht ziehen, dass es sich um etwas anderes als einen natürlichen Kometen handelt.“
Astronomen werden bald ihre nächste große Gelegenheit zur Überprüfung haben: Am 19. Dezember 2025 erreicht der Komet seinen erdnächsten Punkt. Bodengebundene Observatorien sowie die Weltraumteleskope Hubble und James Webb werden untersuchen, ob unser interstellarer Besucher seine Sonnenbegegnung überlebt hat – oder ob er etwas Außergewöhnliches verbirgt.
11. November: Kosmische Strahlung könnte 3I/ATLAS über Millionen Jahre „geröstet“ haben
Neue Beobachtungen deuten darauf hin, dass der interstellare Komet 3I/ATLAS während seiner langen Reise zwischen den Sternen durch galaktische kosmische Strahlung verändert wurde. Astronomen, die seine chemische Zusammensetzung untersuchten, stellten fest, dass er deutlich mehr Kohlendioxid und Kohlenmonoxid enthält als typische Kometen des Sonnensystems. Dies ist ein klarer Hinweis darauf, dass seine Oberfläche durch die Strahlung verändert wurde.
Laut den Wissenschaftlern könnte die ständige Einwirkung hochenergetischer kosmischer Teilchen die äußeren Schichten des Kometen umgeformt haben. Dabei könnten kohlenstoffreiche Materialien in neue Verbindungen umgewandelt worden sein, sodass eine dichte, dunkle Kruste von bis zu 20 Metern Dicke zurückgeblieben wäre.
Mit anderen Worten: Was wir heute sehen, ist möglicherweise nicht die ursprüngliche Oberfläche des Kometen, sondern eine Art „verbrannte Hülle“, die das uralte Eis und den Staub aus dem System verbirgt, in dem der Komet einst entstanden ist. Weitere Beobachtungen sind erforderlich, um diese Theorie zu bestätigen oder zu widerlegen.
10. November: Komet 3I/ATLAS hat ein Radiosignal ausgesendet
In den sozialen Medien häufen sich derzeit Behauptungen, der interstellare Komet 3I/ATLAS sende „Radiosignale“ – doch Astronomen versichern: Es steckt nichts Außerirdisches dahinter.
Das MeerKAT-Radioteleskop in Südafrika hat ein natürliches Radiokontinuum registriert, das vom Kometen ausgeht – eine gleichmäßige Hintergrundstrahlung, wie sie typischerweise von Gas und Staub im Weltraum erzeugt wird. Es handelt sich nicht um ein moduliertes Signal, das Informationen überträgt. Ähnliche Emissionen wurden bereits in den 1970er-Jahren bei Kometen festgestellt.
Wissenschaftler erklären, dass die gemessenen Frequenzen (etwa 1665 und 1667 MHz) auf Hydroxylradikale (OH) hinweisen. Diese entstehen, wenn Wassermoleküle durch Sonnenlicht aufgespalten werden. Kurz gesagt: Der Komet „spricht“ nicht mit uns – seine eisige Oberfläche verdampft in der Nähe der Sonne und leuchtet dabei im Radiowellenbereich.
10. November: 3I ATLAS entwickelt auffällige Schweife
Die neuesten Aufnahmen aus Spanien, die von Frank Niebling und Michael Buechner aufgenommen wurden, zeigen deutlich zwei verschiedene Schweife von 3I/ATLAS. Ein „rauchiger“ Schweif erstreckt sich nach oben rechts und spannt sich über etwa 30 Bogenminuten – etwa den scheinbaren Durchmesser des Vollmonds. Der andere, ein Antischweif aus Staubpartikeln von etwa 10 Bogenminuten Länge, reicht nach unten links – in Richtung Sonne.

Frühere Aufnahmen vom 8. November von Michael Jäger, Gerald Rhemann und Enrico Prosperi (geteilt auf der Facebook-Seite ICQ Comet Observations) zeigten eine komplexe Schweifstruktur – vier bis fünf Schweife oder Jets, die sich in mehrere Richtungen auffächern. Kommentatoren bemerkten, dass die Schweife von 3I der Schweifstruktur des Kometen C/2016 R2 ähneln, eines ungewöhnlichen Kometen mit langer Umlaufzeit, der extrem reich an Kohlenmonoxid und Stickstoff, aber arm an Staub ist.

Die Zusammensetzung der Schweife von 3I/ATLAS ist noch unklar; weitere Beobachtungen sind erforderlich. Auf Grundlage der Aufnahmen von Jäger schlug EarthSky vor, dass dieser interstellare Komet durch seinen jüngsten engen Vorbeiflug an der Sonne vermutlich verändert wurde (wie es bei Kometen häufig der Fall ist).
Unterdessen stellte Avi Loeb in seinem Blog eine unkonventionellere Idee vor: Die beobachteten Jets von 3I/ATLAS könnten mit technologischen Triebwerken in Zusammenhang stehen und damit die Frage aufwerfen, ob der Komet natürlichen oder künstlichen Ursprungs ist.
5. November: Gab es wirklich eine 3I/ATLAS Kursänderung?
Als der interstellare Komet 3I/ATLAS nahe an der Sonne vorbeizog, bemerkten Astronomen einen subtilen, aber starken Effekt: Sein Licht wurde durch die Schwerkraft der Sonne abgelenkt.
Berechnungen zufolge sollte Licht, das nahe an der Sonne vorbeigeht, um etwa 1,75 Bogensekunden versetzt erscheinen – ungefähr der scheinbaren Breite einer Münze aus 3 km Entfernung. Mithilfe weltraumgestützter Sonnenobservatorien maßen Wissenschaftler fast denselben Wert für die scheinbare Positionsänderung von 3I/ATLAS, als er an der Sonne vorbeizog. Diese winzige Ablenkung tritt auf, weil massereiche Objekte wie die Sonne den Raum um sich herum krümmen und damit die Bahnen des vorbeiziehenden Lichts krümmen.
Forscher vermerkten außerdem eine kleine Abweichung in der Bahn des Kometen, als er das Perihel verließ – etwa 4 Bogensekunden von den Vorhersagen entfernt. Diese Verschiebung ist vereinbar mit den kombinierten Effekten von Gravitation und Sonnenstrahlungsdruck – keine außerirdischen Manöver, sondern einfach Physik, die ihre Arbeit tut.

4. November: Farbänderung von 3I ATLAS gibt Wissenschaftlern Rätsel auf
Der interstellare Komet 3I/ATLAS scheint erneut die Farbe zu wechseln. Aktuelle Aufnahmen zeigen, wie der Besucher einen bläulichen Farbton annimmt. Wissenschaftler sagen, diese Abfolge von Farbwechseln sei für einen Kometen höchst ungewöhnlich und könne auf sich verändernde Chemie oder Staubdynamik hinweisen.
Das wissen wir bisher: Bei den ersten Beobachtungen erschien 3I/ATLAS rötlich. Als er sich der Sonne näherte, wurde er grün – möglicherweise durch neu freigesetzte Gase. Jetzt könnte die Verschiebung ins Blaue auf eine weitere Veränderung hindeuten, entweder in der Staub-/Gas-Mischung oder weil Sonnenstrahlung seine Oberfläche verändert.
2. November: 3I/ATLAS kehrt ins Blickfeld zurück
Nach seiner Sonnenumrundung bewegt sich 3I/ATLAS nun in dunklere Himmelsregionen und wird Mitte November wieder am Morgenhimmel erscheinen.
Er wird voraussichtlich eine Helligkeit von 11 bis 12 Magnituden erreichen – zu schwach für das bloße Auge, aber unter ideal dunklem Himmel eventuell mit guten Ferngläsern sichtbar, während kleine Teleskope ihn zuverlässiger zeigen werden.
Wer ihn beobachten möchte, sollte kurz vor Sonnenaufgang niedrig über dem östlichen Horizont Ausschau halten. Der Komet steigt jeden Morgen etwas höher, während er sich von der Sonne entfernt. Astronomen warten jetzt auf die ersten Messungen nach dem Perihel, um zu sehen, ob dieser kosmische Besucher weiter hell leuchtet oder langsam verblasst.
29. Oktober: 3I/ATLAS übersteht den engen Vorbeiflug an der Sonne und wird plötzlich heller
Der seltene interstellare Komet 3I/ATLAS hat seine nächste Annäherung an die Sonne erfolgreich überstanden und kam am 29. Oktober 2025 auf 1,36 AE heran.
Beobachtungen der Weltraumteleskope – SOHO, STEREO-A und GOES-19 – zeigten, dass der Komet rasch heller wurde, als er sich der Sonne näherte. Seine Helligkeit erreichte etwa Magnitude 9, doch im grellen Sonnenlicht war er von der Erde aus nicht sichtbar.
Bilder der Raumsonden enthüllten etwas Unerwartetes: 3I/ATLAS erschien ungewöhnlich blau. Diese Farbe deutet auf starke Gasaktivität hin, insbesondere von Molekülen wie C₂ und NH₂, die in der dünnen Atmosphäre des Kometen leuchten.
Diese Emissionen bestätigen, dass sich 3I/ATLAS wie ein natürlicher Komet verhält und entkräften frühe Spekulationen, er könne eine außerirdische Sonde sein.
Den vollständigen wissenschaftlichen Artikel finden Sie auf arXiv.
3I ATLAS News-Rückblick: September bis Ende Oktober 2025
In den vergangenen Monaten war unser interstellarer Besucher schwer beschäftigt. Wenn Sie bei diesem rasant verlaufenden interstellaren Drama den Überblick verloren haben – keine Sorge. Hier ist Ihr kurzer Überblick über alles, was 3I/ATLAS in letzter Zeit unternommen hat:
- 20. Sep.: Astronomen haben ein rätselhaftes grünes Leuchten um 3I/ATLAS entdeckt. Vermutlich wurde es durch ungewöhnliche Gase verursacht.
- 23. Sep.: Eine neue Theorie legt nahe, dass 3I/ATLAS ein „planetenbildender Keim“ sein könnte – ein Überrest, der beim Aufbau von Welten in jungen Sternsystemen hilft.
- 23. Sep.: Ein Sonnensturm wird vorhergesagt, der den Kometen trifft – das erste derartige Ereignis mit einem interstellaren Besucher.
- 25. Sep.: Avi Loeb merkt an, dass der Komet keine nicht-gravitatorische Beschleunigung zeigt und eine anomale Masse besitzen bzw. sogar angetrieben sein könnte.
- 28. Sep.: Loeb verbindet 3I/ATLAS mit dem legendären „Wow!-Signal“ von 1977, da der Komet durch dieselbe Himmelsregion zieht.
- 29. Sep.: Der Komet übersteht einen Sonnensturm unbeschadet – anders als viele seiner Verwandten im Sonnensystem.
- 30. Sep.: 3I/ATLAS verschwindet hinter der Sonne und bleibt bis Ende November unsichtbar.
- 1. Okt.: Der Komet nähert sich dem Mars, was NASA-Orbitern und -Rovern die Chance gibt, ihn aus der Nähe zu beobachten.
- 5. Okt.: Ein neues Mars-Orbit-Foto bestätigt das schwache Leuchten des Kometen.
- 7. Okt.: ESAs ExoMars- und Mars-Express-Missionen nehmen neue Bilder auf, die die zarte Koma des Kometen zeigen.
- 7. Okt.: NASAs Swift-Observatorium entdeckt Wasserdampf – der erste bestätigte Nachweis bei einem interstellaren Kometen.
- 19. Okt.: Das Keck-Observatorium entdeckt einen seltenen Antischweif, der aufgrund der Blickgeometrie zur Sonne zu zeigen scheint.
- 21. Okt.: Während sich der Komet hinter der Sonne verbirgt, deutet Loeb an, dass das Objekt den Oberth-Effekt nutzen könnte, um seine Flugbahn ungesehen zu ändern.
Komet 3I ATLAS Sichtbarkeit: Wo befindet sich 3I ATLAS aktuell und wie kann man ihn beobachten?
Möchten Sie einen Reisenden aus einem anderen Sternsystem mit eigenen Augen sehen? Komet 3I/ATLAS zieht derzeit durch unsere kosmische Nachbarschaft – und mit dem richtigen Timing und etwas Ausrüstung können Sie ihn selbst entdecken. Im Folgenden erfahren Sie, wie hell er wird, wann und wo Sie ihn beobachten können und wie Sie typische Stolperfallen (wie das gleißende Mondlicht) vermeiden, um Ihre Chancen zu maximieren.
Der Komet 3I ATLAS wird unerwartet hell. Was werden Sie sehen?

Als er erstmals entdeckt wurde, war der Komet äußerst lichtschwach und leuchtete in der 17. Größenklasse. Bis September 2025 hatte er sich auf die 12.–14. Größenklasse aufgehellt. Als sich 3I/ATLAS Ende Oktober der Sonne näherte, überraschte er Astronomen, indem er viel schneller als erwartet heller wurde: Er war plötzlich für Weltraumobservatorien bei der 7. bis 8. Größenklasse sichtbar, was eine bedeutende Entwicklung darstellte. Dieser Ausbruch ging wahrscheinlich darauf zurück, dass Wassereis aktiv wurde, als Sonnenlicht tiefere Schichten unter der Oberfläche erreichte – ein Beleg dafür, dass 3I/ATLAS weitaus dynamischer ist, als frühe Modelle vermuten ließen.
Jetzt, da er nach der Sonnenkonjunktion wieder in den Morgenhimmel steigt, erwarten Astronomen unter normalen Bedingungen eine Helligkeit von 11 bis 12 mag. Einige Prognosen sind jedoch optimistischer und deuten darauf hin, dass der Komet kurzzeitig etwa 9 mag erreichen könnte, falls seine erhöhte Aktivität anhält.
So oder so würde das 3I/ATLAS zum hellsten jemals beobachteten interstellaren Objekt machen, sichtbar in kleinen Amateurteleskopen.
Wann und wo kann man Komet 3I/ATLAS sehen?
Die Umlaufbahn von Komet 3I/ATLAS liegt fast in der Ebene der Planeten (Inklination ≈ 5° zur Ekliptik), was bedeutet, dass er von beiden Hemisphären aus beobachtet werden kann.

- November 2025: Nach der Konjunktion mit der Sonne wird 3I/ATLAS Mitte bis Ende November wieder sichtbar. Um den 11. November könnte er erstmals am Morgenhimmel vor Sonnenaufgang erscheinen, allerdings noch niedrig über dem Horizont. Die besten Beobachtungsbedingungen ergeben sich Ende November, wenn der Komet höher steigt und in der Morgendämmerung leichter zu erkennen ist.
- Dezember 2025: 3I/ATLAS zieht ins Sternbild Löwe und bleibt in den frühen Morgenstunden sichtbar. Zu diesem Zeitpunkt ist er jedoch bereits auf etwa Magnitude 14 und schwächer verblasst. Gegen Jahresende entfernt er sich weiter und verlässt schließlich das Sonnensystem.
Beobachtungstipps für Komet 3I/ATLAS: Wie sieht man ihn?
Für 3I/ATLAS wird eine maximale Helligkeit von 11 bis 12 mag erwartet. Das ist zu lichtschwach für gewöhnliche Ferngläser, aber unter dunklem Himmel mit kleinen Amateurteleskopen (Öffnung 80–150 mm) sichtbar. Im Okular erscheint er als schwaches, diffuses Leuchten. Um ihn bestmöglich zu sehen, planen Sie sorgfältig:
- Beobachten Sie ihn vor der Morgendämmerung: etwa 90 Minuten vor Sonnenaufgang im November und bis zu 2 Stunden vor Sonnenaufgang im Dezember.
- Suchen Sie einen dunklen Beobachtungsort mit freier Sicht zum östlichen Horizont.
- Verwenden Sie geringe Vergrößerung (20–60×), um den Kontrast zu erhöhen und die schwache Koma sichtbar zu machen.
- Vermeiden Sie helles Mondlicht. Das Glitzern des Mondes kann ein so lichtschwaches Objekt leicht überstrahlen; peilen Sie daher Neumondnächte an – 19. November und 12. Dezember. Der Vollmond am 4. Dezember (der letzte Supermond des Jahres macht den Kometen nahezu unmöglich zu entdecken.
Zur bequemen Planung finden Sie den Mondphasen-Kalender auf unserer Website.
3I/ATLAS aktuelle Position: Wo ist 3I/ATLAS jetzt?
Gerade jetzt gleitet der interstellare Komet 3I/ATLAS durch das Sternbild Jungfrau und entfernt sich nach seiner jüngsten Annäherung stetig von der Sonne. Sie können die kostenlose Sky Tonight-App als Kometen-Tracker nutzen, um seine genaue Position am Himmel zu bestimmen:
- Starten Sie die App und tippen Sie auf das Lupensymbol unten auf dem Bildschirm;
- Geben Sie „3I ATLAS“ in die Suchleiste ein und tippen Sie dann auf das blaue Zielsymbol – der Komet erscheint auf der Himmelskarte.
- Richten Sie Ihr Gerät zum Himmel und folgen Sie einfach dem weißen Pfeil auf dem Bildschirm, bis er Sie zu Komet 3I/ATLAS über Ihrem Standort führt.
Häufig gestellte Fragen zum Kometen 3I/ATLAS
Was macht Komet 3I/ATLAS besonders?
Zunächst einmal handelt es sich um ein echtes interstellares Objekt, das bedeutet, es hat sich nicht in unserem Sonnensystem gebildet, sondern stammt aus einem anderen Sternensystem. Solche Objekte sind äußerst selten, weshalb jedes neue für Aufsehen sorgt. Außerdem deuten frühe Schätzungen darauf hin, dass sein Kern bis zu 5 Kilometer groß sein könnte. Damit wäre er einer der größten interstellaren Körper, die wir je entdeckt haben. Das Beste daran ist, dass dieser kosmische Reisende tatsächlich in diesem Jahr am Himmel sichtbar sein wird.
Ist Komet 3I/ATLAS das einzige interstellare Objekt, das bisher gefunden wurde?
Nein! Tatsächlich ist 3I/ATLAS das dritte bestätigte interstellare Objekt, das in unser Sonnensystem eingedrungen ist. Das erste war das merkwürdig geformte Objekt ʻOumuamua, das im Jahr 2017 entdeckt wurde. Es handelt sich um einen länglichen Brocken, den manche für ein außerirdisches Raumschiff hielten. Dann kam 2I/Borisov im Jahr 2019, der sich wie ein typischer Komet mit heller Koma und Schweif verhielt.
Woher wissen wir, dass 3I/ATLAS nicht aus unserem Sonnensystem stammt?
Seine ungewöhnliche Flugbahn war der erste große Hinweis: Sie war nicht geschlossen, sondern hatte eine hyperbolische Form. Daher vermuteten Astronomen, dass der Komet nicht aus unserem Sonnensystem stammt. Bahnberechnungen bestätigten dies später: 3I/ATLAS bewegt sich mit etwa 210.000 km/h. Das ist eine typische Geschwindigkeit für interstellare Objekte und viel zu hoch, um von der Schwerkraft der Sonne eingefangen zu werden.
Ist der Komet 3I/ATLAS gefährlich für die Erde?

Kein Grund zur Sorge – der Komet 3I/ATLAS wird zwar durch den inneren Teil unseres Planetensystems ziehen, bleibt jedoch sehr weit von der Erde entfernt. Seine erdnächste Annäherung erfolgt am 19. Dezember 2025. Die Entfernung zwischen Erde und Komet wird etwa 1,8 AE betragen – das sind rund 269 Millionen Kilometer, fast das Doppelte der durchschnittlichen Entfernung zwischen Erde und Sonne.
Wann verlässt 3I/ATLAS das Sonnensystem?
Nach seiner sonnennächsten Annäherung Ende Oktober 2025 hat 3I/ATLAS seine Rückreise in den interstellaren Raum angetreten. Mit einer Geschwindigkeit von etwa 30 km/s bewegt er sich schnell genug, um der Anziehungskraft der Sonne vollständig zu entkommen. Auf seinem Weg hinaus erreicht der Komet am 19. Dezember 2025 das Perigäum (die erdnächste Position) und wird bis zum 16. März 2026 die Umlaufbahn des Jupiter überschreiten. Bis Anfang der 2030er-Jahre wird er die planetare Region des Sonnensystems verlassen haben – und seine stille Reise durch die Galaxie fortsetzen, genauso wie er einst angekommen ist.
Ist 3I/ATLAS sicher ein Komet? Könnte er ein außerirdisches Raumschiff sein?
Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist 3I/ATLAS ein Komet. Er hat einen eisigen Kern, stößt Gas und Staub aus und entwickelt eine Koma und einen Schweif – ganz klassisches Kometenverhalten. Überzeugen Sie sich selbst: Lesen Sie unseren Spezialartikel über Kometen. Wir hätten uns zwar außerirdische Freunde gewünscht, aber diesmal ist es leider nicht so.
Die Menschen möchten glauben – deshalb werden so viele gewöhnliche Dinge für UFOs gehalten: von Ballons bis hin zu menschengemachten Satelliten am Nachthimmel. Um Ihnen zu helfen, haben wir die häufigsten Verwechslungen in einer Infografik gesammelt. Lassen Sie sich nicht täuschen!

31 ATLAS, 3AI ATLAS, ATLAS 3I – Was ist der korrekte Name?
Wenn Sie online auf Bezeichnungen wie „31 ATLAS“ oder „ATLAS 3I“ gestoßen sind – keine Sorge: Gemeint ist in allen Fällen dasselbe Objekt. Die offiziellen Bezeichnungen des Kometen lauten C/2025 N1 (ATLAS) und 3I/ATLAS. Auch wenn sie unterschiedlich aussehen, beziehen sich beide Namen auf ein und denselben interstellaren Kometen.
C/2025 N1 (ATLAS) ist die vorläufige Bezeichnung des Kometen nach den offiziellen Namensregeln der IAU:
- C/ – aperiodischer Komet.
- 2025 – Jahr der Entdeckung.
- N1 – das erste Objekt, das in der ersten Julihälfte (der „N“-Periode) entdeckt wurde.
- ATLAS – das Entdeckungsprojekt.
3I/ATLAS ist die andere Bezeichnung, die ebenfalls dem IAU-System folgt, aber die interstellare Natur hervorhebt:
- 3I zeigt an, dass es sich um das dritte bestätigte interstellare Objekt handelt (nach 1I/ʻOumuamua und 2I/Borisov).
- ATLAS verweist erneut auf das Entdeckungsprojekt.
Damit ordnet C/2025 N1 (ATLAS) den Kometen in den Katalog der Sonnensystem-Kometen ein, während 3I/ATLAS seinen einzigartigen Status als interstellarer Besucher betont. Beide Namen sind korrekt – sie erzählen dieselbe Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven.
Entdeckung des Kometen 3I/ATLAS

Der Komet wurde am 1. Juli 2025 von einem automatisierten Teleskop des ATLAS-Projekts in Chile entdeckt, das zur Suche nach potenziell gefährlichen Asteroiden entwickelt wurde. Auf den Aufnahmen erschien das Objekt wie ein sehr schwacher Stern der 20. Größenklasse, etwa 4,5 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt. Bereits am nächsten Tag zeigten Berechnungen, dass seine Bahn nicht geschlossen, sondern hyperbolisch war. Das bedeutete, dass der Körper von außerhalb des Sonnensystems gekommen war. Am 2. Juli bestätigte das Minor Planet Center offiziell seinen interstellaren Status.
Zunächst wurde das Objekt für einen Asteroiden gehalten, aber spätere Beobachtungen zeigten Anzeichen kometarer Aktivität, darunter eine kleine Koma und einen kurzen Schweif. In den folgenden Wochen nahm seine Helligkeit langsam zu, und es wurde klar, dass es sich um einen vollwertigen Kometen handelte.
Warum sind interstellare Kometen wie 3I/ATLAS so selten?
Die meisten Kometen, die wir am Nachthimmel sehen, gehören zum Sonnensystem. Sie entstanden vor Milliarden von Jahren in weit entfernten Regionen wie der Oortschen Wolke oder dem Kuipergürtel und bewegen sich auf langen, elliptischen Bahnen um die Sonne. Manchmal verändert die Schwerkraft von Planeten ihre Bahnen, aber sie bleiben an unsere Sonne gebunden.
Ein interstellarer Komet hingegen hat eine völlig andere Geschichte. Er entsteht in einem anderen Planetensystem und erhält dann einen so starken gravitativen „Kick“ durch Planeten oder vorbeiziehende Sterne, dass er für immer hinausgeschleudert wird. Von diesem Moment an treibt er Millionen oder sogar Milliarden Jahre durch die Galaxie, bis er rein zufällig das Sonnensystem durchquert. Diese Wahrscheinlichkeit ist verschwindend gering – weshalb bisher nur drei interstellare Objekte identifiziert wurden, darunter 3I/ATLAS.
Warum schenken Astronomen interstellaren Objekten so viel Aufmerksamkeit?
Interstellare Besucher wie 3I/ATLAS sind für die Wissenschaft von unschätzbarem Wert, da sie als natürliche Boten aus anderen Sternsystemen gelten. Im Gegensatz zu lokalen Kometen, die in unserem eigenen Sonnensystem entstanden sind, haben sich diese Objekte um völlig andere Sterne gebildet und sind Millionen oder Milliarden Jahre durch die Galaxie gewandert, bevor sie uns erreicht haben.
Ihre Untersuchung ermöglicht es Astronomen, zu vergleichen, wie Planeten und Kometen unter unterschiedlichen Bedingungen entstehen. Beobachtungen von 3I/ATLAS zeigen, dass seine Zusammensetzung höchstwahrscheinlich Wasser und Kohlendioxid umfasst – die gleichen Bestandteile, die wir bei vielen Kometen im Sonnensystem finden. Dies deutet darauf hin, dass das „Rezept“ für die Bildung von Kometen, und vielleicht sogar die Rohstoffe für Planeten, in der ganzen Galaxie erstaunlich ähnlich sein könnten.
Komet 3I/ATLAS: Zusammenfassung
Komet 3I/ATLAS (C/2025 N1) ist erst das dritte interstellare Objekt, das je in unserem Sonnensystem entdeckt wurde, nach ʻOumuamua und 2I/Borisov. Er ist groß – sein Kern wird auf 0,6–5,6 km Durchmesser geschätzt – und schnell, mit etwa 210.000 km/h unterwegs. Zwar wird er nicht mit bloßem Auge sichtbar sein, doch Teleskope sollten ihn Ende November 2025 bei etwa 11-12 mag zeigen. Verpassen Sie nicht die Gelegenheit, einen Boten aus einem anderen Sternsystem zu beobachten! Mit der kostenlosen Sky Tonight-App können Sie Komet 3I/ATLAS in Sekunden finden, Ihre Beobachtungssessions planen und seine Reise durch die Sternbilder verfolgen.
Jetzt sichtbar: Entdecken Sie die anderen Kometen, die derzeit alle Blicke auf sich ziehen
Neben 3I/ATLAS sind im November noch zwei weitere Kometen am Himmel sichtbar! Werfen Sie einen Blick in unseren regelmäßig aktualisierten Artikel über die besten derzeit sichtbaren Kometen, um immer auf dem Laufenden zu bleiben über die hellsten Himmelsbesucher.
