Deep Sky Objekte heute: November 2023

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Wenn Sie schon immer einmal Ihre astronomischen Beobachtungen auf die nächste Ebene bringen und in die faszinierende Welt der Deep-Sky-Objekte eintauchen wollten, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür. Für den heutigen Artikel haben wir die spektakulärsten Deep-Sky-Objekte ausgewählt, die im November zu sehen sein werden. Alle Objekte können mit unseren Sternenhimmel-Apps leicht am Himmel gefunden werden.

Inhalt

Was ist ein Deep-Sky-Objekt?

Der Begriff „Deep Sky Objekt“ (DSO) wird hauptsächlich von Amateurastronomen verwendet, um astronomische Objekte außerhalb des Sonnensystems zu beschreiben, die keine einzelnen Sterne sind. DSOs umfassen Galaxien, Planetennebel und Sternhaufen.

Wie findet man Deep-Sky-Objekte am Himmel?

Der leichteste Weg, ein Deep-Sky-Objekt schnell am Himmel zu finden, ist die Verwendung der Astronomie-App Sky Tonight. Um das gewünschte Objekt zu finden, tippen Sie auf das Lupensymbol auf dem Hauptbildschirm, geben Sie den Namen oder die Katalogbezeichnung des Objekts (z. B. „Plejaden“ oder „M45“) in das Suchfeld ein und tippen Sie auf das blaue Zielsymbol. Die Anwendung kehrt zum Hauptbildschirm zurück und zeigt die aktuelle Position des Objekts auf der Himmelskarte an. Richten Sie Ihr Gerät nach oben und folgen Sie dem weißen Pfeil, um zu sehen, wo sich das Objekt am Himmel über Ihnen befindet. Sie können den AR-Modus auch aktivieren, indem Sie auf die große blaue Schaltfläche in der unteren rechten Ecke des Bildschirms tippen.

Wie kann man Deep-Sky-Objekte beobachten?

Hier sind einige Tipps, um Ihre Beobachtungserfahrung zu verbessern:

  • Planen Sie Ihre Beobachtungssitzung im Voraus. Es ist ratsam, eine Nacht zu wählen, in der der Himmel lange dunkel bleibt. Dies ist besonders für Astrofotografen wichtig, da die Aufnahme mehrere Stunden dauern kann. Der Reiter „Himmel“ im Kalender von Sky Tonight hilft Ihnen bei der Planung (sehen Sie sich dieses Video an und lernen Sie alle Funktionen des Kalenders kennen).

  • Erstellen Sie eine Liste der Deep-Sky-Objekte, die von Ihrem Standort aus sichtbar sind. Geben Sie Details wie Standort, Helligkeit und beste Beobachtungszeit an. Verwenden Sie Sternkarten, Astronomiebücher, Online-Ressourcen und astronomische Anwendungen. Mit Sky Tonight erhalten Sie in wenigen Sekunden eine Liste der Objekte, die Sie von Ihrem Standort aus beobachten können. Tippen Sie auf das Teleskop-Symbol am unteren Rand des Bildschirms, um in den Bereich Sichtbar heute zu gelangen. Sie können den Filter so einstellen, dass nur Deep-Sky-Objekte angezeigt werden, und Sie können die Objekte nach Typ, alphabetisch, nach Datum oder nach Größe sortieren.

  • Um Deep-Sky-Objekte zu beobachten, ist es am besten, sich an einem Ort mit minimaler Lichtverschmutzung aufzuhalten. Je dunkler der Himmel, desto mehr kann man sehen. Deep-Sky-Objekte sind oft lichtschwach und es kann einige Zeit dauern, sie zu finden und zu beobachten. Haben Sie Geduld und gewöhnen Sie Ihre Augen an die Dunkelheit. Verwenden Sie auch indirektes Sehen – eine spezielle Technik, die bei der Beobachtung einiger schwacher Ziele hilfreich ist.

  • Benutzen Sie eine rote Taschenlampe, wenn Sie Ihre Ausrüstung einstellen. Das hilft Ihnen bei der Nachtsicht.

  • Ziehen Sie sich warm an und nehmen Sie warme Getränke mit: Nachts kann es kalt werden, vor allem, wenn man lange steht.

Beste Deep-Sky-Objekte im November 2023

Nun, da Sie sich mit der Theorie vertraut gemacht haben, lassen Sie uns mit der Liste der besten Deep Sky Objekte im November fortfahren. Beachten Sie, dass die Objekte nach Helligkeit sortiert sind, von den hellsten bis zu den dunkelsten.

Hyaden Sternhaufen

Hyades star cluster
Die Hyaden befinden sich in der Nähe von Aldebaran, dem hellsten Stern im Stier. Der Stern ist jedoch nicht Teil des Sternhaufens.
  • Alternative Namen: Caldwell 41, Cr 50, Mel 25
  • Scheinbare Größe: 5°30′
  • Scheinbare Helligkeit: 0,5 mag
  • Wo zu sehen: Nordhalbkugel

Der erste Sternhaufen auf unserer Liste sind die Hyaden. Es ist ein offener Sternhaufen, benannt nach den fünf Halbschwestern der Plejaden; zusammen bilden die Sternhaufen einen Asterismus, der als Goldenes Tor der Ekliptik bekannt ist. Es ist einer der am besten untersuchten Sternhaufen und mit 150 Lichtjahren auch der nächste Sternhaufen zum Sonnensystem. Er ist ein Objekt, das mit bloßem Auge erkennbar ist (0,5 mag), und seine hellsten Sterne sind Teil des V-förmigen Sternenmusters, das das Gesicht des Stiers umgibt.

Plejaden Sternhaufen

Pleiades
Im Sternhaufen der Plejaden sind die sechs hellsten Sterne leicht zu erkennen. Manche glauben jedoch, dass früher sieben Sterne sichtbar waren.
  • Alternative Namen: Sieben Schwestern, Siebengestirn, M45, Cr 42, Mel 22
  • Scheinbare Größe: 1°50'
  • Scheinbare Helligkeit: 1,2 mag
  • Wo zu sehen: Nordhalbkugel

Das nächste Deep-Sky-Objekt, das man sich im November nicht entgehen lassen sollte, ist der offene Sternhaufen der Plejaden im Sternbild Stier. Die Plejaden sind etwa 444 Lichtjahre von unserem Planeten entfernt und damit einer der erdnächsten Sternhaufen. Mit einer scheinbaren Helligkeit von 1,2 mag sind sie auch hell genug, um mit bloßem Auge gesehen zu werden: Bei dunklem Himmel kann man mindestens sechs Sterne erkennen, die ein erkennbares Muster bilden. Geduldige Sterngucker mit Adleraugen können bis zu 14 Sterne sehen. Mit einem Fernglas oder Teleskop lassen sich die schwächeren Sterne und der sie umgebende Nebel besser erkennen.

Orionnebel

Orion Nebula
Wie der Name schon sagt, befindet sich der Orionnebel im Sternbild Orion, in der Nähe des bekannten Oriongürtels.
  • Alternative Namen: NGC 1976, M42, LBN 974, Sharpless 281
  • Scheinbare Größe: 1°30' × 1°00'
  • Scheinbare Helligkeit: 4,0 mag
  • Wo zu sehen: Nordhalbkugel

Dann kommt der Orionnebel, auch Großer Orionnebel genannt. Er ist eine Sternkinderstube, also eine Region, in der neue Sterne geboren werden. Das macht ihn zu einem idealen Ort für Astronomen, um die Entstehung von Sternen zu studieren. Außerdem ist er eines der beliebtesten Ziele für Astrofotografen. Mit einer scheinbaren Helligkeit von 4,0 mag sieht er mit bloßem Auge wie ein verschwommener Stern aus. Ein Fernglas macht den Nebel sichtbar. Durch ein Teleskop kann man die vier hellsten Sterne des Orionnebels sehen, die als Trapezhaufen bekannt sind.

Dreiecksgalaxie

Triangulum Galaxy
Die Dreiecksgalaxie sieht überhaupt nicht wie ein Dreieck aus.
©ESO
  • Alternative Namen: Dreiecksnebel, Triangulumgalaxie, M33, NGC 0598, UGC 1117, PGC 5818
  • Scheinbare Größe: 1°08' × 41'35″
  • Scheinbare Helligkeit: 5,7 mag
  • Wo zu sehen: Nordhalbkugel

Trotz ihres Namens ist die Dreiecksgalaxie spiralförmig. Ihr Name leitet sich von dem Sternbild Dreieck ab, in dem sie zu sehen ist. Sie ist nach der Andromedagalaxie und der Milchstraße das drittgrößte Mitglied der sogenannten Lokalen Gruppe von Galaxien. Die Dreiecksgalaxie ist etwa halb so groß wie unsere Milchstraße und enthält etwa 40 Milliarden Sterne, verglichen mit 400 Milliarden in der Milchstraße und einer Billion Sternen in der Andromedagalaxie.

Mit einer Helligkeit von 5,7 mag ist die Dreiecksgalaxie eines der am weitesten entfernten Objekte, die man mit bloßem Auge sehen kann. Allerdings braucht man dafür ideale Beobachtungsbedingungen und scharfe Augen. Einfacher ist es, die Dreiecksgalaxie durch ein Fernglas oder ein kleines Teleskop zu beobachten.

M92 Sternhaufen

M92
Sternhaufen M92 – einer der ältesten und hellsten Kugelsternhaufen in unserer Galaxie.
  • Alternative Namen: NGC 6341, Mel 168
  • Scheinbare Größe: 14'00″
  • Scheinbare Helligkeit: 6,4 mag
  • Wo zu sehen: Nordhalbkugel

Als nächstes kommt der Sternhaufen Messier 92, der sich im Sternbild Herkules befindet. Er gehört zur Kategorie der Kugelsternhaufen – kugelförmige Ansammlungen von Sternen, die wesentlich älter sind und wesentlich mehr Sterne enthalten als offene Sternhaufen. Messier 92 ist einer der ältesten und hellsten Kugelsternhaufen in der Milchstraße und enthält etwa 330.000 Sterne. Mit einer Helligkeit von 6,3 mag ist M92 hell genug, um mit einem Fernglas oder einem kleinen Teleskop beobachtet zu werden. Bei guten Beobachtungsbedingungen kann man ihn sogar mit bloßem Auge sehen.

Herznebel

Heart Nebula
Sieht IC1805 für Sie eher wie ein Herz oder wie ein Hund aus?
  • Alternative Namen: IC1805, Sh2-190
  • Scheinbare Größe: 1°00'
  • Scheinbare Helligkeit: 6,5 mag
  • Wo zu sehen: Nordhalbkugel

Der Herznebel (IC1805, Sh2-190) ist ein Emissionsnebel im Sternbild Kassiopeia, 7500 Lichtjahre von der Erde entfernt (6,5 mag). Wegen seiner charakteristischen Form ist der Herznebel ein beliebtes Deep-Sky-Objekt. Allerdings ist der Herznebel relativ lichtschwach, was seine Beobachtung ohne Hilfe von Langzeitbelichtungen oder einem Teleskop mit großer Öffnung zu einer Herausforderung macht. Astrofotografen fotografieren den Herznebel gerne zusammen mit seinem Begleiter, dem Seelennebel (IC 1848). Zusammen werden sie oft als „Herz und Seele“ bezeichnet.

Lustiger Fakt: Der Herznebel wird auch „Laufender Hund“ genannt, obwohl die Ähnlichkeit der Nebelkonturen mit einem Hund nicht ganz offensichtlich ist. Schauen Sie sich die Bilder der anderen atemberaubenden Deep-Sky-Objekte an und versuchen Sie, anhand ihrer Form ihre Namen zu erraten!

Hantelnebel

Dumbbell Nebula
Der Hantelnebel – der erste jemals entdeckte planetarische Nebel.
  • Alternative Namen: M27, NGC 6853
  • Scheinbare Größe: 8'00″ × 5'36″
  • Scheinbare Helligkeit: 7,4 mag
  • Wo zu sehen: Nordhalbkugel

Dann kommt der erste entdeckte planetarische Nebel, der Hantelnebel, auch bekannt als M27 oder NGC 6853. Er befindet sich im Sternbild Fuchs. Der Nebel hat die Form einer unregelmäßigen Kugel, deren hellerer Teil wie ein halb aufgegessener Apfel aussieht. Aus diesem Grund wird er manchmal auch „Apfelkernnebel“ genannt. Für Amateurbeobachtungen ist der Hantelnebel sehr gut geeignet: Er leuchtet mit einer Helligkeit von 7,4 mag und hat einen scheinbaren Durchmesser von 8 Bogenminuten, sodass man ihn selbst bei absolut dunklem Himmel mit einem Fernglas sehen kann.

Ringnebel

Ring Nebula
Der Ringnebel – der zweite jemals entdeckte planetarische Nebel.
  • Alternative Namen: M57, NGC 6720, PGC 3517795
  • Scheinbare Größe: 3'47″ × 2'23″
  • Scheinbare Helligkeit: 8,7 mag
  • Wo zu sehen: Nordhalbkugel

Der Ringnebel (a.k.a. M57 oder NGC 6720) ist der zweite Planetennebel, der jemals entdeckt wurde. Er befindet sich im Sternbild Leier, südlich des hellen Sterns Wega. Die charakteristische runde Form des Ringnebels erinnert an einen Ring oder Bagel, daher der Name. Dieser Nebel ist auch relativ hell (8,7 mag), was ihn zu einem beliebten Beobachtungsobjekt für Amateurastronomen macht. Allerdings ist er zu klein, um ihn mit einem Fernglas zu sehen. Bereiten Sie Ihr Teleskop für die Beobachtung vor.

NGC 891 Galaxie

NGC 891
NGC 891 sieht so aus, wie die Milchstraße von der Seite betrachtet aussehen würde.
  • Alternative Namen: C 23, PGC 9031, UGC 1831
  • Scheinbare Größe: 13'29″ × 2'30″
  • Scheinbare Helligkeit: 10,0 mag
  • Wo zu sehen: Nordhalbkugel

Wenn Sie die Galaxie NGC 891 im Sternbild Andromeda sehen, werden Sie feststellen, dass sie Ihnen seltsam bekannt vorkommt: Ihre längliche Form ähnelt der Milchstraße von der Erde aus gesehen! NGC 891 sieht so ähnlich aus, weil wir sie direkt betrachten und nicht von oben oder unten. Unser Blick auf die Milchstraße ist mehr oder weniger derselbe, da wir in der Scheibe der Galaxie leben. NGC 891 ist auch eine Spiralgalaxie wie unsere eigene und hat eine ähnliche Größe und Leuchtkraft. Mit einer Helligkeit von 10,0 mag ist die Galaxie in kleinen und mittelgroßen Teleskopen sichtbar.

Schädelnebel

Skull Nebula
Der Schädelnebel ist auch als Pacman-Nebel bekannt (nicht zu verwechseln mit dem Pacman-Nebel (NGC 281) im Sternbild Kassiopeia).
  • Alternative Namen: Skull Nebula, NGC 246, Caldwell 56
  • Scheinbare Größe: 3'43″
  • Scheinbare Helligkeit: 11,2 mag
  • Where to observe: Südhalbkugel

Auch wenn Halloween schon vorbei ist, der Novemberhimmel bietet uns immer noch eine gruselige Atmosphäre, denn jetzt kann man den Schädelnebel sehen, einen planetarischen Nebel im Sternbild Walfisch. Seinen Namen verdankt der Nebel seinem schädelähnlichen Aussehen, das ihn einzigartig und leicht von anderen Nebeln zu unterscheiden macht. Aufgrund seiner auffälligen Form ist der Schädelnebel ein beliebtes Ziel für Astrofotografen. Mit einer Helligkeit von 11,2 mag ist er lichtschwach und kann nur mit einem guten Teleskop beobachtet werden.

November Galaxien, Sternhaufen & Nebel: Fazit

Der November ist ein guter Monat, um einige der bekanntesten und hellsten Sternhaufen zu beobachten – die Plejaden und die Hyaden. Zusammen mit M92, dem Orionnebel und dem Dreiecksnebel können sie mit bloßem Auge gesehen werden, obwohl optische Geräte mehr Details auflösen können. Um den Herznebel, den Ringnebel und den Hantelnebel zu sehen, benötigt man mindestens ein Fernglas. Der Schädelnebel und die Galaxie NGC 891 sind nur mit einem Teleskop sichtbar. Verwenden Sie Star Walk 2 und Sky Tonight, um die Objekte am Nachthimmel zu lokalisieren.

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