Leoniden 2023: Wie kann man die Sternschnuppen heute Nacht sehen?
Im Gegensatz zu vielen anderen Meteorschauern, die wegen ihrer auffälligen Erscheinung am Himmel als großartig oder berühmt bezeichnet werden, haben die Leoniden auch einen wichtigen Beitrag zur Wissenschaft geleistet. Im heutigen Artikel erzählen wir Ihnen ihre Geschichte und wie dieser Meteorschauer die wissenschaftliche Untersuchung von Meteoren beeinflusst hat. Und natürlich erklären wir Ihnen, wie Sie dieses bemerkenswerte Ereignis beobachten können. Auf geht's!
Inhalt
- Was ist der Leoniden-Meteorschauer?
- Wie kann man den Leoniden-Meteorschauer im November 2023 beobachten?
- Die Geschichte des Leoniden-Meteoritenschauer
- Die Leoniden: Fazit
Was ist der Leoniden-Meteorschauer?
Der Leoniden-Meteorschauer ist ein jährlicher Meteorschauer, der Mitte November seinen Höhepunkt erreicht. Er gehört zu den großen Meteorschauern, die auch von unerfahrenen Meteorbeobachtern leicht zu erkennen sind. Der Mutterkörper der Leoniden ist der Komet Temple-Tuttle. Sein Radiant liegt im Sternbild Löwe – die Meteore scheinen aus diesem Sternbild zu kommen.
Im Gegensatz zu den Tauriden, die ebenfalls im November zu sehen sind, sind die Meteore der Leoniden sehr schnell. Mehr als 200-mal schneller als eine Gewehrkugel fliegt ein glühender Leoniden-Meteor mit einer Geschwindigkeit von 71 Kilometern pro Sekunde und hinterlässt eine lange blaugrüne Spur. Seine Dampfschweife können wie riesige Rauchringe fünf Minuten oder länger am Himmel stehen.
Wie kann man den Leoniden-Meteorschauer im November 2023 beobachten?
Man schätzt, dass die Leoniden 2023 während ihres Höhepunktes am 16.-17. November bis zu 10-15 Meteore pro Stunde produzieren werden. Auch die Beobachtungsbedingungen sind in diesem Jahr günstig: Der Meteorschauer findet während der zunehmenden Mondsichel statt, die zu 29 % beleuchtet ist, sodass unser natürlicher Satellit die Beobachtungen nicht stören wird.
Wann kann man den Leoniden-Meteorschauer sehen?
Der Meteorschauer der Leoniden ist vom 6. bis 30. November aktiv, mit einem Höhepunkt am 16. und 17. November. Die beste Beobachtungszeit ist von Mitternacht bis zum Morgengrauen Ortszeit, wenn der Radiant (im Sternbild Löwe) hoch am Himmel steht.
In welche Richtung sollte man nach den Leoniden suchen?
Der Radiant des Meteorschauers befindet sich im Sternbild Löwe, von dem die Leoniden ihren Ursprung zu haben scheinen. Es ist jedoch nicht notwendig, genau in dieses Sternbild zu schauen. Besser ist es, möglichst viel vom Nachthimmel zu beobachten. Meteore, die weiter vom Radiant entfernt fliegen, haben längere Schweife, die leichter zu erkennen sind und auf Fotos besser aussehen. Wenn Sie trotzdem einen Anhaltspunkt haben möchten, erfahren Sie hier, wie Sie mit den Apps Star Walk 2 oder Sky Tonight die Position des Leoniden-Radiant bestimmen können:
- Öffnen Sie eine der Apps und geben Sie „Leoniden“ in die Suchleiste ein.
- Tippen Sie in Sky Tonight auf die Zielschaltfläche neben dem entsprechenden Ergebnis. In Star Walk 2 tippen Sie einfach auf das Ergebnis. Sie sehen die Position des Radianten an einem bestimmten Datum auf der Himmelskarte.
- Richten Sie Ihr Gerät auf den Himmel, damit sich das Bild auf dem Bildschirm an den tatsächlichen Himmel über Ihnen anpasst. Folgen Sie nun dem Pfeil, um herauszufinden, wo sich der Radiant der Leoniden gerade über Ihnen befindet.

Die Geschichte des Leoniden-Meteoritenschauer
Der Leoniden-Strom ist in der Tat einer der größten Meteorschauer, die je beobachtet wurden. Auch wenn das allgemeine Erscheinen nicht so außergewöhnlich ist, gab es Zeiten, in denen die Leoniden wie ein regelrechter Meteorschauer aussahen, der regelmäßige Beobachter in Erstaunen versetzte und die wissenschaftliche Forschung anregte.
Leoniden-Meteorschauer 1833: Der erste Meteorsturm
Im November 1833 brachten die Leoniden den ersten großen Sturm der Neuzeit – die Meteorenrate betrug 100.000 pro Stunde! Der Meteorschauer hatte einen großen Einfluss auf die Entwicklung der wissenschaftlichen Erforschung von Meteoren.
Zuvor hielten die Astronomen Meteore für atmosphärische Erscheinungen wie Regen oder Schnee. Doch die Aktivität der Leoniden im November 1833 weckte ihre Neugier, und es entstanden verschiedene Theorien. Im Januar 1834 vermutete Denison Olmsted, dass die Meteore aus einer Teilchenwolke im Weltraum stammten. 1865 entdeckten Astronomen einen Kometen, dem sie die Leoniden zuordneten. Der Komet erhielt später den Namen Tempel-Tuttle. Da die Umlaufzeit des Kometen auf etwa 33 Jahre geschätzt wurde, sagten einige Astronomen für das Jahr 1866 eine weitere massive Meteoraktivität der Leoniden voraus – was sich auch bewahrheitete.

Die Leoniden 1966: 15 Minuten Meteorsturm
1966 gab es einen weiteren bemerkenswerten Ausbruch der Leoniden. Am 17. November sahen glückliche Beobachter in Nordamerika und Hawaii 40 bis 50 Meteore, die pro Sekunde über den Himmel schossen. Das atemberaubende Schauspiel dauerte 15 Minuten und versetzte die Zuschauer in Staunen. Am nächsten Morgen, dem 18. November, dehnte sich das Himmelsspektakel auf Ostasien und Australien aus, wo weitere Tausende von Meteoren niedergingen.
Fortsetzung der Geschichte des Leoniden-Meteorsturms
Das registrierte Erscheinungsbild des Leonidensturms ist relativ stabil – fast alle 33 Jahre sorgt dieser Meteorschauer für ein atemberaubendes Bild am Himmel. Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts wussten die Astronomen jedoch nicht, wie sie die Aktivität eines Meteorschauers genau vorhersagen sollten. Erst Ende der 1990er Jahre, als die Computer leistungsfähiger wurden, gelang es den Forschern, die Aktivität der Leoniden für mehrere aufeinander folgende Jahre zu berechnen. Der Leonidensturm von 1999 war der erste, der mit dieser Methode sicher vorhergesagt werden konnte. Heute haben wir die Vorhersage der Leonidenaktivität auf zehn Minuten reduziert.
Die Leoniden: Fazit
Wie man sieht, ist die Analyse von Meteorschauern noch in der Entwicklung, vor allem weil heftige Stürme nicht sehr häufig sind. Der letzte Ausbruch der Leoniden ereignete sich im Jahr 1999, sodass mit dem nächsten spektakulären Meteorschauspiel frühestens im Jahr 2030 zu rechnen ist. In diesem Jahr können wir zum Höhepunkt des Meteorschauers am 16.-17. November nur mit bis zu 10-15 Leonidenmeteoren pro Stunde rechnen. Trotzdem ist es ein sehenswertes Himmelsspektakel und wer weiß, vielleicht gibt es auch die eine oder andere Überraschung.
Viel Spaß beim Beobachten!